Eine Säule von 20 Kilometern Höhe: So weit schleudert der Vulkan Merapi Asche, Gase und Gestein in die Atmosphäre Foto: dpa Fotoquelle: bild.de
Eine Säule von 20 Kilometern Höhe: So weit schleudert der Vulkan Merapi Asche, Gase und Gestein in die Atmosphäre Foto: dpa Fotoquelle: bild.de

Yogyakarta – Kilometerhoch schießen Glut und Asche aus dem Vulkan Merapi in die Luft, dichte Staubwolken und heiße Gasstürme bringen Tod und Verzweiflung. Nun drohen zwei weitere Vulkane in Indonesien auszubrechen! Eine mächtige, gefährliche Naturgewalt…

Seit seinem Ausbruch am 26. Oktober sorgt der Merapi für Angst und Schrecken. Bislang starben 135 Menschen, 400 sind verletzt. 26 Dörfer wurden völlig zerstört. Die Rettungsarbeiten der Soldaten und anderer Helfer, die nach eingeschlossenen und hilflosen Bewohnern suchen, ist lebensgefährlich. In manchen Dörfern finden sie nur noch Leichen.

Vulkan-Asche-Regen Merapi – der grausame Tod in den Tropen Fotoquelle: bild.de
Vulkan-Asche-Regen Merapi – der grausame Tod in den Tropen Fotoquelle: bild.de

Indonesiens Chef-Vulkanologe Surono (55) ist rund um die Uhr im Einsatz. Surono leitet am Zentrum für Vulkankatastrophen ein Team von Wissenschaftlern, die den Merapi und andere Vulkane beobachten, vermessen, abschätzen.

Die Wissenschaftler befürchten weitere Katastrophen: Nach dem Merapi könnten noch zwei der 130 aktiven Vulkane Indonesiens bald ausbrechen. Für den Ibu auf der Insel Halmahera und den Karangetan auf der Insel Siau haben sie die zweithöchste Gefahrenstufe verhängt.

Und: 19 weitere Feuerberge zeigen ebenfalls Anzeichen eines Erwachens.

Aber konkrete Vorhersagen über die künftige Aktivität der Vulkane können auch die Forscher nicht machen, höchstens die nächste Evakuierung anordnen. Das ist nicht immer einfach, kaum ein Bauer lässt sich leicht von seinem Land vertreiben und sein Vieh im Stich.

„Wenn die Menschen doch bloß unsere Anordnungen befolgt hätten, wäre niemand ums Leben gekommen”, sagte Surono.

Not-Helfer Suseno befürchtet: „Die Zahl der Opfer wird noch steigen. Es gibt immer noch viele Gegenden, die zu heiß und gefährlich sind.“

Trotz der großen Gefahr in der Nähe des Merapi sind jeden Tag viele Menschen auf dem Moped unterwegs in ihre Dörfer, um dort nach ihrem Besitz zu sehen und die noch lebenden Tiere zu versorgen.

Sie versuchen, zu retten, was zu retten ist. Manche holen Matratzen aus ihren Häusern, um ihren Platz in der Notunterkunft ein bisschen bequemer zu machen, oder Kochutensilien.

Ein paar Helfer kämpften sich bis in die gefährlichste Zone nur rund zehn Kilometer unterhalb des Kraters und fanden in dem zerstörten und unter einer dicken Ascheschicht begrabenen Dorf Sidorejo drei Überlebende.

Darunter eine blinde und gelähmte alte Frau (80). „Wir mussten sie zurücklassen, weil wir andere Familienmitglieder retten mussten”, sagte ihr Enkel Sumadi. Die 80-Jährige soll nun in ein Pflegeheim gebracht werden.

Originalbericht: bild.de
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