Indonesiens neue Stärke – Indonesiens neue Stärke


Die indonesische Wirtschaft wächst im abgelaufenen Quartal offiziellen Angaben zufolge deutlich stärker als von den Experten erwartet. Das rohstoffreiche Land schwingt sich dank seines starken Binnenmarktes zur Wachstumslokomotive in Südostasien auf.

Steigende Exporte, Investitionen und Konsumausgaben haben Indonesien im vierten Quartal ein überraschend kräftiges Wachstum beschert. Das Bruttoinlandsprodukt der größten Volkswirtschaft Südostasiens legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,9 Prozent zu, teilte die Regierung in Jakarta mit.

Analysten hatten im abgelaufenen Quartal lediglich mit einem Plus von 6,0 bis 6,5 Prozent gerechnet. Im Gesamtjahr 2010 wuchs die indonesische Wirtschaft damit um 6,1 Prozent.

Während die Unternehmen 54 Prozent mehr investierten als 2009, legten die Autoverkäufe um 57 Prozent zu, hieß es in den Kommentaren lokaler Marktbeobachter. Viele Exporteure profitierten demnach von steigenden Rohstoffpreisen.

Das Land verfügt über reichliche Bodenschätze. Nachdem Indonesien 2008 aus der Organisation der Erdöl fördernden Staaten (Opec) ausgetreten war, beherrschen nun die noch reichlicher vorhandenen Rohstoffe Kohle, Zinn, Nickel, Kupfer, Bauxit und Gold den Export.

Das neue Gesicht Indonesiens

“Indonesien hat sich in den letzten 10 Jahren von einem eher zentral gelenkten planwirtschaftlichen System zu einer Marktwirtschaft mit allerdings nach wie vor starken staatlichen Eingriffselementen entwickelt”, heißt es in den Länderinformationen des deutschen Auswärtigen Amtes.

Mit den nun vorliegenden Wirtschaftsdaten bestätigt das Land seine starke Stellung als wichtigster Binnenmarkt in der Region. Auch die weiteren Wachstumsaussichten sind Experten zufolge sehr gut.

“Das wird mehr Investitionen in Indonesien anziehen”, sagte Barclays-Analyst Prakriti Sofat mit Blick auf die Wirtschaftsleistung im zurückliegenden Quartal. Sorge bereite allerdings die starke Teuerung. Die Inflationsrate werde bei etwa 7 Prozent liegen und zu steigenden Leitzinsen führen, sagte der Analyst.

Originalbericht: n-tv.de
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