Vulkan Lokon treibt Tausende in die Flucht Foto: AFP Fotoquelle: spiegel.de
Vulkan Lokon treibt Tausende in die Flucht Foto: AFP Fotoquelle: spiegel.de

Der Ausbruch des Lokon wird immer heftiger. Seit einer Woche spuckt der indonesische Vulkan Feuer und Asche, am Sonntag erreichte die Eruption einen neuen Höhepunkt. Tausende Menschen mussten sich in Sicherheit bringen.

Tomohon/Jakarta – Jahrelang war der Lokon friedlich, doch Ende Juni ist der Feuerberg erwacht – und schleudert seitdem Asche und Gestein über die indonesische Insel Sulawesi. Am Sonntag kam es zum seither heftigsten Ausbruch. Berichte über Opfer lagen zunächst nicht vor. Der Flugverkehr wurde nach Angaben der Behörden teilweise umgeleitet, es wurden aber keine Flüge gestrichen.


Erste Anwohner waren am Sonntagmorgen (Ortszeit) trotz aller Warnungen der Regierung in ihre Häuser zurückgekehrt, um nach der Ernte und ihrem Vieh zu sehen. Eine Aschewolke, die vom Vulkan bis in eine Höhe von 3,5 Kilometern geschleudert wurde, trieb sie erneut in die Flucht. Die Eruption am Sonntag war nach Angaben des Vulkanologen Surono die bisher stärkste.

Von den mehr als 33.000 Menschen, die in der näheren Umgebung des Vulkans leben, waren mehr als 5000 seit dem ersten Ausbruch des Vulkans am Donnerstag in Notunterkünften untergebracht worden. Aus dem Krater fließende Lava löste Waldbrände aus. Trotz weiterer, kleinerer Ausbrüche am Freitag und Samstag schien sich die Lage zunächst beruhigt zu haben.

Die Behörden hatten die Menschen nach eigenen Angaben vergeblich davor gewarnt, an den Hang des 1580 Meter hohen Mount Lokon zurückzukehren. “Wir müssen uns um unsere Felder und um unsere Tiere kümmern”, sagte Ronald Peleaul aus dem Dorf Kinilow.

Einer von 129 aktiven Vulkanen in Indonesien

Nach dem letzten heftigen Ausbruch des Vulkans am Donnerstagabend erlag eine Frau auf der Flucht einem Herzinfarkt. Weitere Opfer gab es bisher offenbar nicht. Für den Lokon galt bereits seit fast einer Woche erhöhte Alarmbereitschaft. Er ist einer von 129 aktiven Vulkanen Indonesiens. Sein letzter großer Ausbruch fand im Jahr 1991 statt. Dabei wurde ein Wanderer aus der Schweiz getötet, Tausende mussten auch damals aus ihren Häusern fliehen.

“Der Vulkan ist weiter in der Ausbruchsphase”, sagte der staatliche Vulkanologe Kristianto. “Wir können nicht vorhersagen, ob die Aktivität nachlassen oder es mehr Eruptionen geben wird.”

Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring und wird daher oft von Erdbeben und Vulkanausbrüchen heimgesucht. Der Lokon im Norden von Sulawesi ist einer der aktivsten Vulkane Indonesiens. Bei mehreren Ausbrüchen des aktivsten Vulkans des Landes, des Merapi auf Java, waren Ende vergangenen Jahres mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen.

mbe/dapd/AFP

Originalbericht: spiegel.de
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