Vom 29.06. bis zum 01.06.2012 haben wir uns für einen  Kurzurlaub in Bandung entschieden.

Bandung in West Jawa Indonesien Foto: Google Maps
Bandung in West Jawa Indonesien Foto: Google Maps

Bandung liegt im Herzen von West Jawa und ungefähr 180 km von Jakarta entfernt.

Bandung erstreckt sich in einer Hochebene umgeben von mehreren Vulkanen in einem Landschaftlichen sehr schönen Gebiet. Aufgrund der Höhenlage ist das Klima gemächlicher, sodass viele Bewohner dieses wie auch Bogor als Naherholungsgebiet nutzen. Bandung besitzt sehr schöne Bauwerke aus der Kolonialzeit, die auch anders als in Jakarta sehr gut gepflegt und erhalten sind.

Bandung erreicht man von Jakarta bequem über einen direkten Autobahnanschluss. Die 180 km schaften wir in gut 2,5 h was für Jakarta Verhältnisse Express ist. Trotz einigen Stop and Go-Stellen, ist das ein gutes Ergebnis.

In Bandung leben ungefähr 3 Millionen Einwohner und damit ist Bandung die vier größte Stadt Indonesiens. Der Verkehr scheint sehr gut geregelt zu sein, es gibt viele Strecken die Einbahnstraßen sind und demnach auch der Verkehr einigermaßen flüssig läuft. Selbst Ampelanlagen sind so geschaltet, das gleichzeitig der Gegenverkehr fährt, was in Jakarta eher die Ausnahme ist, was ich bis heute nicht begreife. Klar gibt es Abbieger, aber das sind nicht so viele wie die die in die Hauptrichtung fahren. Und wenn warum es dann für die Abbieger keine eigene Phase gibt? Aber lassen wir das für 2014 ist für Jakarta der totale Verkehrskolaps hervor gesagt, man hofft das bis dahin die Herren da oben sich was einfallen lassen.

Als Unterkunft hatten wir ein Gästehaus gebucht was sich als sehr gemütlich und liebevoll gebaut herausstellte. Es lag direkt an einem Hang und man hatte einen wunderschönen Blick über ein Tal. Der einzige Nachteil war, da wir an einer Rabattaktion teilgenommen hatten bekamen wir leider das kleinste Zimmer zugewiesen, was aber uns erst einmal nicht störte, da wir ja sowieso nur zum Schlafen da uns aufhalten wollten. Als wir abreisten fragten wir mal nach größeren Zimmern und man zeigte uns ein sechs und ein vier Bett Zimmer, die dann schon besser ausgestatten waren und einem drei bis vier Sterne Zimmer gelten könnten. Wir haben für unser Zimmer 200.000 Rp (ca. 17 €] für drei Personen und zwei  Nächte bezahlt. Die Aufbettung für unsere Tochter kostete noch einmal pro Nacht 25.000 Rp (ca. 2,11 €). Im Preis enthalten war ein Frühstück, was leider jeden Tag dasselbe war, Nasi Goreng + Spiegelei. Das ist wie bei einem Deutschen das Frühstücksbrötchen.

Kurz nach dem Mittag bezogen wir am Freitag unser kleines Zimmer und sind danach noch einmal in die Stadt gefahren. Meine Frau hatte in Bandung die Hochschule besucht konnte aber kaum noch etwas erkennen, außer natürlich Ihre Hochschule und ein paar Straßenzüge. So irrten wir mit dem Auto erst einmal durch Bandung um einen ordentlichen Parkplatz zu finden, was bei meiner Frau sehr schwer war, da Sie an jeder Ecke Diebe zu sehen schien. So führte uns der Weg zum Schluss zu McDonald, was uns erst einmal ein Abendessen einbrachte. Dann irrten wir noch ein wenig mit dem Auto durch die Stadt um dann zu unserem Gästehaus zu fahren.  Nach dem Duschen viel ich als erster in einen tiefen Schlaf ;-).

Am Samstag stand sehr viel auf den Programm. Meine Frau träumte wieder einmal von ausreichenden Shoppingtouren wo ich hingegen mein Veto einlegte. Immerhin wollte ich was sehen und erleben. Meine Tochter stimmte mir zu und so wurde der Plan beschlossen

  1. Besuch des Vulkan Tangkuban Perahu
  2. Die Heißen Quellen  von Ciater
  3. Buddistischen Tempel
  4. Erdbeerfelder

Wie immer kam aber alles anders als geplant. Mein Navi kannte angeblich den Weg zum ersten Ziel. Und da er mich fragte ob ich zu Fuß oder mit dem Auto zum Ziel wollte, bin ich davon ausgegangen, dass es sich um eine einigermaßen zu fahrenden Straße handelt. Wir fuhren los und das Navi führte uns schön über enge Straßen zum nächsten Ort Lempang. Meine Frau bekam schon manchmal einen leichten Anfall als bei den engen Straßen uns dann auch noch anderen Autos entgegen kamen. In Lempang war uns dann auch klar wieso wir diesen Umweg gefahren waren. Genau an diesem Wochenende besuchte auch der indonesische Präsident Bandung und Lempang wodurch einige Straßen total gesperrt waren. Dank Google ist man heute vor solchen Überraschungen gefeilt ;-).

In Lempang ging es dann auf einmal wieder durch enge Straßen. Teilweise mussten wir umkehren, da Anwohner einfach Stangen in den Asphalt getrieben hatten, damit nur Mopeds durchfahren konnten. Irgendwann befanden wir uns dann auf einer schmalen geteerten Straße die sich immer Bergauf windete. Als irgendwann auch die Häuser rechts und links der schmalen Straße aufhörten wurde der weg dann nur noch ein Feldweg. Aufgrund der Spuren konnte man aber sehen, dass dort auf jeden Fall Fahrzeuge langfuhren. Meine Frau wurde langsam unruhig, denn sie sah, dass man hier nicht wenden konnte. Ich Suchte mir den weg immer weiter nach oben. Auf der linken und rechten Seite waren nur noch an den Hängen  Felder zu sehen, und eine atemberaubende Aussicht in das Tal. Meine Frau, die mittlerweile auch meine Tochter mit ihrer Unruhe angestiftet hatte, hatte für diese Naturschönheit keine Gedanken übrig.

Unser Auto in der Pampa
Unser Auto in der Pampa

Als das Navi nur noch 4,6 km bis zum Ziel anzeigte standen wir auf einmal vor einem Jungle Eingang. Tiefhängende Äste von Bäumen hätten mit Sicherheit so manchen Kratzer am Auto hinterlassen.  Trotzdem waren Autospuren sichtbar, die in den Jungle führten. Links ging der Weg noch ein Stück weiter und endete an einem Tor, wo gerade ein paar Bauernburschen das Tor reparierten. Meine Frau wollte eigentlich nur noch zurück und weigerte sich vehement die Jungs anzusprechen. Also nahm ich mein Fotoapparat, wo ich ein Foto geschossen hatte von unseren heutigen Zielen, was ich bei unserer Unterkunft auf einem Plakat gesehen habe und ging zu den Burschen hin und sagte indem ich auf den Punkt eins zeigte, dass ich da hin wollte. Als Antwort schaute man auf mein Auto und sagte nur mit Motor, was bedeute, dass man da nur mit einem Motorrad  hinkomme. Mittlerweile ist auch meine Frau aus dem Auto ausgestiegen und fragte konkreter nach. Die Burschen sagten ca. 4 h mit einem Motorrad, das es aber noch, eine richtige Straßen gebe diese aber unten in Lempang etwas weiter in die Berge führe. Wir also wieder dank der Kreuzung gewendet und den mühsam erkämpften Weg wieder Bergab  genommen. Als wir wieder an der Hauptstraße waren versuchte ich noch zweimal nach ansage des Navi den Weg zu nehmen scheiterte dann aber immer bald aufgrund Hindernissen, die es nicht ermöglichten mit einem Auto weiter zu kommen. Also gaben wir das Vorhaben 1 den Besuch des Vulkans auf und verschoben dieses auf einen nächsten Besuch. Als nächstes stand der Besuch der Heißen Quellen auf dem Plan. Dieses sollte kein Problem sein, da es genau an der Hauptstraße liegen sollte. Nach ca. 18 km waren wir dann am Ziel. In einer Hotel und Bungalowsiedlung lag das sehr schöne Thermalbad. Dieses Freizeitgebiet bot für Besucher und Hotelgäste viele Attritionen. Thermalbad, Wildwasserrafting, Reiten und Fliegen an einem Seil. Für das Rafting lagen die Preise bei 60.000 Rp (ca. 5,00 €= pro Person und für das Thermalbad bei 50.000 Rp (ca. 4,23 €) pro Person. Wir entschlossen und für das Thermalbad. Das Wildwasserrafting war ein Künstlich angelegtes Flussbett, was 10 min Angestaut wurde und dann Freigegeben wurde. Auf die knapp 800 m kann man wohl verzichten, da das Flussbett auch max. 2 m breit war. Das Thermalbad bestand aus zwei Pools, die sehr schön angelegt waren. Die Wassertemperatur war sehr angenehm und man fror förmlich wenn man aus dem Wasser kam ;-). Das eine Becken war ca. 80 cm tief das zweite ungefähr 40 cm. Solange man mit

Die heißen Quellen
Die heißen Quellen

den Lippen nicht mit dem Schwefelwasser in Berührung kam war es richtig angenehm. Ansonsten besonders wann man Wasser schluckte bekam man schnell einen Brechreitz. Wie überall in Muslimischen Ländern, gehen die Leute hier mit Ihrer normalen Bekleidung ins Wasser insbesondere Verschleierte Frauen. Ganzselten sah man Badeanzüge, die man mittlerweile auch auf Muslime zugeschnitten hatte, also auch mit Kopfbedeckung. Nach dem Bad fühlte man sich tatsächlich 10 Jahre Jünger ;-).  Jetzt weiß ich auch wo der Begriff Jungbrunnen herstammt.

Zum Tagesabschluss wollte meine Frau noch zu einem Christlichen Wahlfahrtsort gehen, wo wir mal mit Ihrer Schwägerin waren. Leider machte das Verkehrschaos einen Strich durch die Rechnung sodass wir direkt nach Bandung in die Stadt gefahren sind. Meine Frau wollte mir unbedingt zeigen wo sie am liebsten gegessen hat, als sie in Bandung zur Hochschule ging. Nach über einer Stunde im Kreisfahren, hatten wir endlich einen Parkplatz in der Nähe gefunden. Dazu muss ich anmerken, dass ich eigentlich kein Fan vom Straßenessen bin, aber die leckersten Sachen tatsächlich bisher nur auf der Straße bekommen habe. Der von meiner Frau empfohlene Esstempel lag versteckt in einer Nebenstraße. Dort gab es alles was mit Nudeln zu tun hat. Mir bestellte meine Frau einmal Nudeln mit Hähnchen. Die Nudeln wurden direkt in einer Brühe gekocht und waren so lecker, das ich noch eine zweite Portion orderte. Zum Schluss nahmen wir noch zwei Portionen extra mit nach Hause für alle Fälle. 😉 Hygienisch muss man da wirklich Abstriche machen, wobei man in Indonesien immer vergessen muss das man aus Deutschland kommt ;-). Das wichtigste ist wohl eher das es Schmeckt und vor allem das es nicht dafür sorgt, dass man die Nacht mehr auf der Toilette verbringt als im Bett.  Danach ging es nach Hause und wieder schliefen wir bei Zeiten tief und fest ein.

Mit dem neuen Morgen brach auch der letzte Tag unseres Kurzurlaubes an.  Der Sonntag sollte eigentlich ganz meiner Frau gehören, die unbedingt Shoppen wollte. Aber wie heißt es immer es kommt anders als wie man denkt. Der Sontag war in Bandung „ Car Free Day“. Die ganze Innenstadt war für den Verkehr gesperrt und man konnte nur mit Fahrrad oder zu Fuß durch die Innenstadt gehen. Als wir gegen 9 Uhr ins Stadtzentrum kamen, waren alle nahen Parkplätze schon vergeben. Als wir endlich einen Parkplatz ergaunert hatten, freute sich meine Frau, da dieser genau hinter einem Einkaufzentrum lag. Wir also eigentlich nur durch das Einkaufzentrum gehen müssten um in die Innenstadt zu gelangen. ABER, Gott hat die Öffnungszeiten erfunden. Das Kaufhaus war noch zu und damit war der Weg versperrt. Einzige Alternative wäre ein 2,5 km Fußmarsch gewesen und dass ist meiner Frau nun auch zu viel, wenn es nicht in einem Kaufhaus stattfinden würde. So stiegen wir wieder ins Auto und beschlossen zum „Rumah Strowberry“ zu fahren. Dieses ist etwas abseits von Bandung und man bekommt da viele Sachen aus Erdbeeren. Dort kann man sich auch ein Zimmer mieten und die Landluft genießen. Mit Strowbeeries haben es die Indonesier. Es gibt überall im ganzen Land Strowbeery Farmen, die man besuchen kann. Als wir kurz nach 10 Uhr da ankamen, durften wir leider keine Erdbeeren pflücken, da sich da schon viele Besucher vorangemeldet hatten. Seit unserem letzten Besuch vor einem Jahr hat sich viel getan. Die Besitzer hat ein Spielplatz für die Kinder

Auf der Erdbeerplantage
Auf der Erdbeerplantage

gebaut, was natürlich voll im Interesse unserer Tochter stand. Sie ist auf den Spielplatz und wir haben uns erst einmal gesetzt und eine angepriesene Deutsche Bratwurst gegessen. Leider war es eine gebratene Bockwurst, aber es gab sogar Senf dazu. Nachdem wir durch die Erdbeere Anlage durch sind führte unser Weg weiter. Wir wollten den Buddistischen Tempel besuchen, der ganz in der Nähe war.

Im Buddistischen Tempel
Im Buddistischen Tempel

Der Tempel war sehr interessant obwohl sich die Mönche nicht zeigten. Es ist immer wieder interessant die Bauwerke und Altare insbesondere von Buddistischen Tempel bewundern zu dürfen. Zum Abschluss gab es dann noch zwei übergroße weiße Elefanten zu bewundern.

Nach dem Tempelbesuch kam die Hauptattraktion für unsere Tochter. Der Besuch bei Kampung Gaja Wonderland  einem der größten Freizeitparks in West Jawa. Leider hatten wir nicht viel Zeit und insbesondere die Poolanlage mit den vielen Rutschen wäre interessant gewesen, dieses müssen wir dann eben auf das nächstemal verschieben.

Danach ging es dann noch zu einer Ranch, wo für Kids alles Mögliche geboten wird. Reiten und  Gold suchen

Unsere Ausbeute beim Nukket suchen
Unsere Ausbeute beim Nukket suchen

sind nur einige Attraktionen der Ranch.

Gegen fünf sind wir dann noch einmal nach Bandung in die Innenstadt. Diesmal war der Verkehr wieder Freigegeben und meine Frau konnte ein Teil Ihrer Einkäufe erledigen. Dann ging es zurück in die Heimat wo wir nach einem kurzen Aufenthalt bei Pizza Hut gegen 19 Uhr eintrafen.

1 Kommentar
  1. nicht vergessen.Bandung ist die Stadt des Batiks, obwohl kennt man eine Stadt in Indonesien, kennt man alle-meist ein Paradeplatz-Matahari ( naja stirbt langsam aus) Kulturell ist Indonesien sehr bescheiden, leider werden die Bauten aus der kolonialzeit wenig gepflegt, vom Staat sowieso nicht, die alten Gemäuer verfallen, man kann wenig damit anfangen, wenn sie nicht gerade ein Postamt usw ist, bei uns war im Wald ein altes Farmhaus, sehr schön in altem Holz, man konnte sich, bei ein bischen Phantasie, vorstellen, wie die Europäer da gelebt haben, bei ein bischen Petroleumlicht, rund herum Dschungel, das Schlagwort von der günen Hölle hatte sicher seine Berechtigung!

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