Ich muss mir gerade das Lachen wirklich verkneifen, als ich den Beitrag in der Onlinezeitung von „The Jakarta Post“ lass.

So stellte der neue Gouverneur von Jakarta Jokowi Widodo in Zusammenarbeit mit dem Polizeichef von Jakarta ein Programm vor, was den Verkehr um 40% innerhalb der nächsten zwei Jahren senken soll.

Klar ist so wie sich das ganze entwickelt, ist für Jakarta im Jahr 2014 der totale Verkehrskollaps voraus gesagt. Schon jetzt ist in den Stoßzeiten die Durchschnittsgeschwindigkeit <10 km/h auf großen Straßen.

Stand heute:

  • Insgesamt Streckenlänge:          7.208 km
  • Straße Wachstum:                        0,01% pauschal pro Jahr
  • Gesamtzahl der Fahrzeuge:       13.347.802
  • Motorräder:                                     9.861.451
  • Pkw:                                                    2.541.351
  • Nutzfahrzeuge:                               581.290
  • Busse:                                                 363.710
So sieht es größtenteils auf Jakartas Straßen aus Fotoquelle: Jakarta Post
So sieht es größtenteils auf Jakartas Straßen aus Fotoquelle: Jakarta Post

Jedes Jahr ist mit einem Fahrzeuganstieg von 11,6 % pro Jahr auszugehen. Dabei werden nur 0,01% zusätzliche Straßen gebaut.

Derzeit geht man davon aus dass 20,7 Millionen Menschen täglich in Jakarta zur Arbeit und zurück pilgern. 56,8% benutzen Ihr eigenes Fahrzeug. Laut Schätzung ist davon jeder ca. 120 min je Strecke unterwegs von denen er aber nur 40% der Zeit fährt. Die restlichen Zeit steht der Pendler im Stau.

Nun ist die geniale Idee, ein Elektronisches Mautsystem aufzubauen. Wer die Mautstellen in und um Jakarta kennt dem graut es gleich. Kilometerlanger Rückstau trotz 5-8 Spuren, ist die Regel!

Ein Mautsystem einzurichten ist im eigentlichen Sinne keine schlechte Idee, nur wie soll der Arbeiter zur Arbeit kommen, wenn es kein funktionierendes Nahverkehrssystem gibt. Die Busse die es gibt sind mit den Tausenden Mopeds die Unterwegs sind Stauverursacher Nr.1. Die fahren Kreutz und Quer drängeln sich in Spuren anstatt in Ihrer Spur zu bleiben. Halten teilweise in zweiter Spur an um Fahrgäste ein und aussteigen zu lassen. Ein Weiteres Problem sind die Ampelanlagen. Von Grüner Welle hat hier in Indonesien noch keiner was gehört. Weiterhin werden die Ampeln so geschalte das nur eine Fahrspur fahren kann. Der Gegenverkehr hat bis zu 180 sek. Rotphase. Es gibt zwar für Abbieger eine extra Ampel, diese aber auch extra zu schalten, sodass der Gegenverkehr fahren kann, auf diese Idee ist noch keiner in Indonesien gekommen.


Bei 74% Moppet Anteil, die wirklich fahren wie sie wollen, sollte man dort vielleicht auch einmal ansetzen und nachdenken ob extra spuren für Mopeds nicht besser sind. Die Idee Fahradspuren zu erstellen, die die Fahrbahn noch weiter verengen ist man ja schon gekommen. Nur wird diese von so wenigen Fahrädern benutzt, das diese stellen völlig frei und ungenutzt sind.

Der Polizei von Jakarta schwebt eine Mautgebühr, nach ersten Überlegungen zwischen 50.000 Rp (ca. 4,09 €) und 100.000 Rp (ca. 8,18 €) vor.

Die Stadt ist der Meinung, dass diese Gebühr zwischen 6.500 Rp (0,53 €) und 21.000 Rp (ca. 1,72 €) liegen sollte.

Egal wie der Preis auch aussieht zum Schluss müssen die die Arbeiten gehen dieses bezahlen.

Weitere Maßnahmen sollen sein, Straßenverkäufer von den Straßen zu verbannen, die mit Ihren kleinen Wagen auf der Straße stehen und Fahrzeuge zum Anhalten bringen, da diese etwas kaufen wollen.

Weitere Alternativen die diskutiert werden sind, ein Verkaufsverbot von Fahrzeugen in Jakarta, was aber von der Stadt von vornherein abgelehnt wird. Eine weitere alternative solle sein zu bestimmten Tagen Fahrzeuge einer bestimmten Farbe nur zuzulassen oder die Zahl des Nummernschildes (gerade/ungerade) in eine Erlaubnis mit einzubringen.

In den Diskusionen kam leider kein einziger Punkt vor den Nahverkehr besser und effektiver auszubauen. Viele Menschen würden mit einem Nahverkehrsmittel fahren, wenn sie einfacher und vor allem schnell zur Arbeit und auch wieder nach Hause kommen würden.

So sind eben die Indonesier Probleme immer von hinten lösen.

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