Es ist Vollbracht! Die Renovierung am Haus ist fertig!


Von seitens des Bauleiters waren 1,5 Wochen geplant, herausgekommen ist fast ein ganzer Monat. So kann man sich täuschen! Am 23.08.2014 wurden die Arbeiten begonnen und sollten nach Planung des Bauleiters, am 03.09.2014 abgeschlossen werden. Das es nun doch aber fast 20 Tage mehr wurden, lag ehern an der Arbeitsverweigerung der Angestellten des Bauleiters. 😉

Nach dem die Hälfte der Arbeiten geschafft waren, tauchten auf einmal die Bauleute nicht mehr auf. Es gab keinen Anruf oder sonstige Informationen.

Die Leute konnten ja auch gar nicht davon ausgehen, dass man extra wegen ihnen zu Hause bleibt. Ach, wo! Vernünftig Planen, ist in Indonesien nicht möglich, dass sieht man auch bei unseren zweiten Hausneubauprojekt!

Nach drei Tagen rief dann meine Frau mal beim Bauleiter an und erkundigte sich was los sei und warum keine Leute auf der Baustelle sind. Als Antwort kam es sei einer von diesen Krank, und deswegen konnten die anderen vier auch nicht auf die Baustelle kommen.

Meine Frau, scheint die von mir ihr beigebrachten deutschen Vorzüge wieder gänzlich vergessen zu haben (Verlässlichkeit, Pünktlichkeit, Qualität, Quantität und Information wenn man mal was nicht schafft).

Ja ich weiß eigentlich sollte auch ich mich nach fast sechs Jahren Indonesien mit diesen Indonesischen Tugenden angefreundet haben. Und ehrlich gesagt habe ich das auch. Früher hätte ich den Bauleuten bei dieser Arbeitsmoral schon einige Takte deutscher deutsche Tugenden erzählt.

So zog ich mich in mein Homeoffice zurück und beschäftigte mich lieber mit meinen Sachen, als mich über diese Dinge aufzuregen!

Nach fünf Tagen Pause kam endlich wieder Bewegung in die Baustelle. Diesmal kamen zwei neue Bauarbeiter. Wie meine Frau bei Gesprächen heraushörte, seien die anderen fünf einfach nicht mehr erschienen. Zu Deutsch sie hatten die Schnauze voll. 😉

Aber auch die zwei konnten nicht lange von ihrer zu erledigen Arbeiten überzeugt werden. Nach nur zwei Tagen war wieder die Baustelle leer!

Dieses Mal wurde vom Bauleiter Materialmangel bescheinigt, was dieser nach dem abgeschlossenen Vertrag zu besorgen hatte.

Richtig die beiden Bauleute haben die meiste Zeit nur rumgesessen, da weder das Material für den Carport noch das Holz für Fenster und Schränke die neu zu bauen war, vorhanden waren. Aus langerweile wollten sie tatsächlich unser Auto putzen, was ich natürlich danken ablehnte.

So verging wieder über eine Woche wo es dann endlich auf der Baustelle weiterging. Und ich glaubte meinen Augen nicht als ich sah, dass auch das Material für den Car Port geliefert wurde!

Über die Montage will ich nicht viel sagen, nur so viel:


Eigentlich wollten die Bauleute am Samstag kommen, und so nahmen wir uns am Samstag auch nichts vor und bleiben zu Hause. Ein Anruf meiner Frau gegen 9:30 Uhr bestätigte, dass sie heute noch kommen. Nur wer den ganzen Tag nicht kam waren die Bauleute.

Am Sontag fuhren wir gegen 9:00 Uhr los. Wir wollten zum Markt und in einer Autowerkstatt eine Schraube nachziehen lassen, die sich gelöst hatte, und den Reifendruck mit Reifengas prüfen lassen. Lässt man das in der Werkstatt machen kostet das kein Geld hingegen man bei der Tankstelle bis zu 10.000 Rp (ca. 0,65 €) pro Reifen kostet! Ja ich weiß, hier kommt wieder die deutsche Geiz ist Geil Mentalität durch. Aber wenn man es sowieso mit der Schraube verbinden kann warum nicht!

Jedenfalls tranken wir gerade eine Tasse Kaffee in der Autowerkstatt, als der Anruf des Bauleiters kam, man stehe vor der Tür und keiner sei da!

Ihr könnt euch vorstellen, dass mein Herz da gleich wieder ein wenig schneller schlug und ich mich zur Ruhe zwingen musste. 😉 Am gestrigen Tag wurde noch am Telefon gesagt sie kommen auf jeden Fall noch an diesem Tag und nichts passiert. 24h später steht man auf der Matte und mokiert sich das niemand zu Hause sei.

Also schmissen wir unsere Pläne wieder über den Haufen und fuhren nach dem unser Auto fertig war nach Hause.

Der Vorteil war, dass die Bauleute tatsächlich um 17 Uhr mit allen Arbeiten fertig waren.

Fazit:

Es gab einige Mängel. So wurde vor dem Streichen der Räume, die Wände nicht richtig gespachtelt, was nach trocknen der Farbe sofort wieder die Risse im Putz zeigte. Tapete insbesondere Raufaser Tapete, kenne die in Indonesien nicht! Spezielle Wandtapeten, die eher Kunstwerken gleichen schon, die kann man leider aber auch nicht bezahlen. So wird immer noch auf dem blanken Putz die Farbe aufgetragen!

Raufaser ist schon eine tolle Erfindung. 😉

Dank unserer fleißigen Hunde, die mit liebe, die kleinen Steine aus den Gehwegplatten herauskratzen, sollten diese auch erneuert werden. Dazu kauften wir einen Sack Kieselsteine und hofften auf gute Verarbeitung.

Was ich dann aber sah, brachte mir einen echten Lachanfall. Da haben die das tatsächlich mit purem Gips die Steine in die Gehwegplatten befestigt. Ich ließ natürlich den Gips erst einmal trocknen, nahm dann eine Gießkanne und ging dann zu dem Mann der das fabriziert hatte.

Ich fragte ihn ob das fest sei und zeigte auf die von ihm eingefassten Steine in der Platte. Er nickte! Ich goss ein wenig Wasser über seinen Gips wartete ein paar Sekunden und puhlte dann ohne Probleme den Stein heraus. Zement sagte ich ihm und er fing an alle steine heraus zu puhlen und diese dann mit einer Zementmischung neu zu befestigen.

Solcher Storys erlebt man wohl nur in Indonesien, obwohl man die auch echt loben kann, was diese Menschen ohne Maschinen alles fertig bringen. Selbst auf meine Stichsäge und Bohrmaschine haben sie trotz Angebot verzichtet. Alles wird immer schön mit Hand gemacht.

Das einzige Gerät was genutzt wurde war ein kleines Schweißgerät für den Carport!

So nun ist es aber endlich geschafft und wir hoffen mal, dass wir für die nächsten 2 Jahre wieder Ruhe haben!

Das Dach scheint auch Dicht zu sein, den ersten Regenschauer hat es jedenfalls ohne Tropfgeräusche auf die Zwischendecke überstanden.

Hier noch ein paar Bilder:

Das Arbeitsschutz nicht großgeschrieben wird zeigt diese Bambusleiter
Der fertige Carport- Jetzt macht der Regen, dass Auto nicht mehr schmutzig.
Beim Einbauschrank, haben sie sich echt Mühe gegeben.
Zum Abschluss der Renovierung kauften wir uns noch ein kleines Mandarinbäumchen.

 

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