Auch die letzte Möglichkeit, auf dem Rechtsweg die Hinrichtung der beiden australischen Todeskandidaten zu verhindern scheiterte nun vor einem Gericht.

Die Anwälte der beiden Australier hatten erfolgreich eine Beschwerden bei Gericht eingereicht und beklagt, dass der indonesische Präsident Joko Widodo ihr Gnadengesuch nicht ausreichend geprüft habe.

Beim ersten Versuch eine Beschwerde einzureichen, kam zu einem rechtlichen Eklat. Die zuständigen Richter stellten die Behauptung auf, dass Entscheidungen des Präsidenten von keiner staatlichen Institution angezweifelt werden können.

Diese Entscheidung wurde aber vom obersten Gericht in Indonesien verworfen, sodass es nun doch zu einer Anhörung kam.

Nun lehnte das zuständige Gericht diese Beschwerde ab.

Nach Bekanntgabe der Ablehnung, legten die Anwälte des zum Tode verurteilten Franzosen die selbe Beschwerde ein.

Auch diese muss nun von dem Gericht geprüft werden.

Da in Indonesien die Hinrichtung durch Massenerschießung durchgeführt wird, haben die Anwälte der beiden australischen Todeskandidaten wohl weitere Zeit gewonnen.

Diese kündigten an, mit der indonesischen Menschenrechtskommission, weitere Anträge vor dem obersten Gericht zu stellen. Ihr Argument: Die beiden Verurteilten hätten sich vollständig gewandelt und bereuten ihre Taten zutiefst.

Todeskandidaten befinden sich seit Ende Februar in Isolierhaft

Außer die weiblichen Todeskandidaten, die aufgrund mangels separater Unterbringung noch nicht auf der Todesinsel verbracht wurden, befinden sich alle Todeskandidaten in Isolationshaft.

Der Empfang von Besuch wurde zwar zwischendurch genehmigt, ist aber aufgrund der separaten Insellage für Verwandte der Todeskandidaten, extrem schwierig und aufwendig.

Auf die Hinrichtung warten unteranderen drei Nigerianer, ein Franzose, ein Philippiner, ein Brasilianer und ein Ghanaer.

Trotz massiven internationalen Protest, auch von der UNO Menschenrechtsorganisation, will Indonesien regelmäßig die Todesstrafe ausführen.

Indonesischer Präsident verbittet sich Einmischung

Insbesondere Australien und Brasilien kämpfen auf Diplomatischen Wegen um die Todesstrafe ihrer Staatsangehörigen zu verhindern. Australien ging sogar soweit, einen Gefangenenaustausch vorzuschlagen, oder die Kosten der lebenslangen Haft, der beiden Australier komplett zu übernehmen.

Brasilien hingegen verweigerte die Annahme der Ernennungsurkunde des neuen indonesischen Botschafters, der daraufhin aus Brasilien zurück beordert wurde.

Indonesien hat ein Drogenproblem

Aufklärung zum Thema Drogenkonsum findet man so gut wie nicht. Zwar findet man ab und zu Plakate die vor Drogenmissbrauch warnen, jedoch gibt es kaum staatliche Unterstützungsprogramme für Drogensüchtige.

Auch beschränken sich Ermittlungen generell auf Indonesisches Staatsgebiet. Amtshilfeersuchen an Ausländische Behörden, um den Transportweg der Drogen trocken zu legen, gibt es aber kaum.

Staaten, die die Todesstrafe bereits abgeschafft haben, werden eine Zusammenarbeit mit Indonesien nun verweigern. Die beiden Australier wurden aufgrund des Hinweises von den Behörden aus Australien, bei der Ausreise aus Indonesien verhaftet. Zuständiger Beamter, der den Hinweis an die Behörden der indonesischen Regierung autorisierte, ist der jetzige Justizminister von Australien.

Auch deswegen kämpft Australien mit allen politischen Mitteln, um die Hinrichtung zu verhindern.

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