In Yogyakarta haben Studenten einer islamischen Universität, einen Ansturm von mehreren Duzend radikalen Muslimen verhindert, die eine Filmvorstellung stürmen wollten.

Gezeigt wurde der Film „Senyap – The Look of Silence“, der sich mit den politischen Säuberungen aus den Jahren 1965 – 1966 auseinandersetzte.

Bei diesen Massakern, wo unteranderen auch die indonesische Armee beteiligt sein sollte, vielen über eine halbe Millionen Sympathisanten und Mitglieder der Kommunistischen Partei Indonesiens (PKI) zum Opfer. Weiterhin wurden mehrere tausende chinesische Einwanderer Opfer des Massakers.

Der Film zeigt die Sicht aus dem Augenwinkel der Täter und wurde mehrfach Hochprämiert.

Die Täter leben heute noch unbehelligt und führen sogar hohe Ämter im Staat und Religionsräten aus.

Immer wieder kommt es zu Demonstrationen die den neuen Präsidenten Joko Widodo auffordern endlich zu handeln und die Täter zu Verantwortung zu führen.

Indonesien tut sich schwer mit der Vergangenheitsbewältigung. So wurden bis heute die Täter der Niederschlagung der Unruhen im Jahr 1988 nicht zur Verantwortung gezogen.

Hinter den geschlossenen Regierungs- und Armeeführungstüren scheint es dennoch einen erbitterten politischen Kampf zu geben.

So hätte die Armeeführung gern gesehen, dass dieser Film in Indonesien verboten würde. Dieses konnten sie leider aufgrund des internationalen Erfolges des Filmes nicht mehr erreichen.

So kam es zu einer historischen Sensation, als vor wenigen Wochen dieser Film im Distrikthauptquartier der indonesischen Armee in Semarang auf Java aufgeführt wurde und die Teilnehmer der Vorführung anschließend in eine Diskussionsrunde eintraten.

Auch die radikalen Muslime, denen bei den Massakern auch eine führende Rolle zugeschrieben wird, können die Verbreitung dieses Filmes nicht verhindern.

Die jungen Studenten verhinderten, verhinderten dass der radikal muslimische Mob, die Vorstellung des Films stören konnte.

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