Die indonesische Regierung hat nun beschlossen, keine Wanderarbeiter mehr nach Saudi Arabien und in 20 weitere Länder zu senden.

Grund dafür seien Misshandlungen und miese Arbeitsbedingungen.

Hunderttausende Indonesier ziehen jedes Jahr zum Arbeiten ins Ausland und unterstützen somit ihre Familien in Indonesien. Die meisten Arbeiten als Hausangestellte im nahen Osten. Dort sind Indonesier sehr beliebt, da sie als Muslime, mit einem muslimischen Haushalt vertraut sind.

Leider werden die meisten unter menschenunwürdigen Verhältnissen, regelrecht Gefangen gehalten. So wurde selbst vor ein paar Jahren in Berlin, eine Indonesische Hausangestellte eines Mitarbeiters der Saudischen Botschaft aufgefunden, die von Ihrem Peiniger geschlagen und misshandelt wurde.

Viele misshandelten sehen in der Regel nur einen Ausweg und Töten ihre Peiniger.

Hinrichtung von zwei Indonesierinnen

In diesem Jahr wurden zwei indonesische Angestellte in Saudi Arabien hingerichtet, da sie ihre Peiniger getötet hatten. Hunderte von Indonesier warten in Todeszellen auf die Hinrichtung.

Nun scheint die indonesische Regierung es tatsächlich, nach ihrer gnadenlosen Ausführung ihrer Hinrichtungen, es mit der Angst zu tun zu bekommen, dass Indonesier in diesen Ländern am Stück hingerichtet werden könnten.

Dieses würde die Stimmung in Indonesien nicht gerade zum Guten wenden.

400.000 Indonesier gehen Jährlich ins Ausland arbeiten

Allein im Jahr 2014 wurden 400.000 Arbeiter zum größten Teil in den Nahen Osten zum Arbeiten aus Indonesien vermittelt.

Im Ausland haben dann diese kaum einen Ansprechpartner, wenn es Probleme mit dem Arbeitgeber gibt.

So gab es in Saudi Arabien vor Jahren einen öffentlichen Protest von indonesischen Gastarbeitern in Saudi Arabien, der sich gegen die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen richtete. Viele dieser Gastarbeiter wurden von ihren Arbeitgebern gehindert ihre Visa zu erneuern. Ohne Visa konnten sie das Land nicht verlassen. Bei den Protesten wurden mehrere Indonesier wegen ungültigen Papieren festgenommen und in ein Gefängnis gesperrt.

Auch Katar wurde auf diese Liste gesetzt

Katar benötigt tausende von Arbeitskräften für den Bau der Stadien für die Fußball WM 2022. Wie heute bekannt wurde, verhaftete die Polizei in Katar ein Deutsches Fernsehteam des WDR, als dieses wegen des Korruptionsverdachtes bei der Vergabe der Fußball WM recherchierte.

Nach 13 h sollte das Fernsehteam wieder freigelassen worden sein. Die Aufnahmen wurden aber beschlagnahmt. Das nennt sich also Pressefreiheit auf Arabisch. Es ist zu hoffen, dass man bei der Fußball WM auch tatsächlich alle Tore zu sehen bekommt und nicht auch diese durch die Behörden manipuliert werden.

In Katar selbst kommt es auf den riesigen Baustellen, immer wieder zu tödlichen Arbeitsunfällen, da nicht die geringsten Arbeitsschutzmaßnahmen getroffen werden.

Aber was wird nun aus den jährlich 400.000 indonesischen Wanderarbeitern

Diese Antwort liest die indonesische Regierung offen. Für viele Familien war dieses die einzige Möglichkeit finanziell über die Runden zu kommen. So wurden insbesondere Töchter verpflichtet für 1-2 Jahre im Ausland arbeiten zu gehen und Geld nach Hause zu schicken. Auch wenn die Einnahmen gering waren, half es insbesondere armen indonesischen Familien weiter.

Man kann nur hoffen, das Indonesien hier auch eine Lösung präsentiert und für diese Arbeitskräfte im eigenen Land, Arbeit schafft.

Foto: lichtkunst.73  / pixelio.de
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