Dieses teilte die Jakarta Post in einem Artikel mit. Gleichzeitig sagte man, dass 4,1 Millionen Indonesier Drogenabhängig seien. Das wären 2,2% der indonesischen Bevölkerung.

Diese Zahlen sind erschreckend.

Dennoch bekommt man davon, in der Öffentlichkeit von Indonesien, kaum etwas vom Drogenmissbrauch mit. Während da nicht die ausgeführten Todesurteile, Anfang des Jahres.

Im Vergleich zu den Drogenzahlen, sind 24% der Indonesischen Bevölkerung Raucher (Stand: 2011). Wenn man durch die Straßen von Jakarta oder anderen Großstädten geht, trifft man sehr wenige Raucher an. Ein striktes Rauchverbot und massive Kampagnen, Verbannten Raucher in die Anonymität.

Kampagnen in Bereich Drogenmissbrauch findet man dagegen kaum in Indonesien. Zwar prangern in Schulen und behördlichen Räumen, Plakate mit der Aufschrift „No Drugs“, jedoch mal ehrlich, wer schaut da auf solche Plakate, die nur aus reinem Text bestehen.

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Im Vergleich dazu, wurde in der Schule meiner Tochter ein großes Farbiges Plakat im Eingangsbereich aufgestellt, was den Titel trägt „Bekleidungs-Ethik an der Schule“. Es scheint so, dass es der Schule wichtiger ist, die Farbe der Socken und Schuhe zu bestimmen, als auf die Gefahren die durch Drogen entstehen, hinzuweisen.

Anzumerken sei noch, dass es an der Schule eine Schuluniform gibt, und selbst die Socken das Logo der Schule enthalten.

Drogenmissbrauchs- und Aufklärungskampanien fehlen gänzlich

So werden zwar in den Nachrichten mit Freude, ausländische Drogenkuriere präsentiert, aber im Bereich Drogendealer, wird im Fernsehen kaum gesprochen. Frei nach dem Motto, dass böse kommt immer von außen.

Drogensüchtige haben kaum Anlaufstellen in Indonesien, wenn sie von Ihrer Sucht wegkommen möchten. Gleichzeitig werden diese kriminalisiert. So werden Süchtige ehern ins Gefängniss auf Kalten Entzug geworfen, als jenen durch medizinische Betreuung versucht wird, diese von Ihrer Sucht zu befreien.

Auch wenn es eine sehr hohe Rückfallrate gibt, ist es doch Wert jeden Menschen der es schafft, von der Sucht wegzukommen, diese Chance zu ermöglichen.

So lange es in Indonesien einen wachsenden Markt gibt und insbesondere Jugendliche denen gänzlich die Aufklärung fehlt, was Drogen eigentlich mit ihnen machen, der Versuchung nicht wiederstehen können, werden Drogen weiter den Indonesischen Markt überfluten.

So werden zwar die kleinen Kuriere in Indonesien verhaftet und hingerichtet. Die eigentlichen Auftraggeber bleiben jedoch weiter unbehelligt, nur weil für Indonesien die Ermittlungen an der Grenze des Landes aufhören. Die Möglichkeit einer internationalen Zusammenarbeit gegen den Drogenhandel scheint für Indonesien, nicht in Betracht zu kommen.

So wird eher ein Drogenproblem klein geredet und zur passenden Zeit hervorgeholt, wenn es politische Probleme gibt. Dazu opfert man dann auch gern einmal ein paar Menschen, und lässt diese öffentlichkeitswirksam, hinrichten. Die größte Anzahl der Kuriere hatten nicht einmal einen ausreichenden Rechtsschutz, geschweige denn einen Dolmetscher, in ihren Verhandlungen. Viele sind durch ihre eigene Not, oder wurden einfach hereingelegt, zum Drogenkurier geworden.

Da zählt dann auch nicht, dass ein Mensch nachweislich geistig Behindert ist, also nicht in der Lage ist sein Handeln als Straftat aufzufassen. So wurde ein brasilianischer Staatsbürger, trotz Gutachten aus Brasilien und Indonesien hingerichtet!

In der indonesischen Politik zählt nur, was die Bevölkerung von den eigentlichen Problemen ablenkt.

Bei der nächsten Notwendigen Steuererhöhung, fliegen dann wieder ein paar Kugeln auf Todeskandidaten. Dieses Szenario möchte ich mir nicht ausmalen.

Bevor es wieder zu einer kontroversen Flut an Kommentaren kommt, hier noch einmal meine Stellungnahme:

Ich persönlich bin gegen die Todesstrafe. Diese wurde in den meisten Ländern der Erde bereits abgeschafft, oder ausgesetzt. Es gibt keinen Nachweis, dass die Todesstrafe den Drogenschmuggel eindämmt. Die Hintermänner suchen sich eher weiter Unschuldige als Kuriere aus, die dann geopfert werden.

In Indonesien wird nicht geklärt wie, wann und warum die Drogen in den Koffer gelangten. Für die indonesische Justiz, zählt nur der Status des Auffindens. Weiterhin ist das indonesische Justizsystem immer noch sehr korrupt. Geld regiert das Urteil! Wer Geld hat, bzw. zahlt, wird auch nicht die Todesstrafe erhalten. Dieses zeigen auch die Hintergrundgeschichten, die ich über die Hingerichteten zusammengetragen hatte.

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