Einen Tag vor der Hinrichtung, des indonesischen Drogenboss Freddy Budiman, veröffentlichte ein Menschenrechtsaktivist in den Sozialen Netzwerken eine ausführliche Stellungnahme von ihm.

In dieser Stellungnahme wurde vom Drogenboss Freddy Budiman, angeblich die Behauptung aufgestellt, dass sein internationales Drogennetzwerk nur mithilfe ranghoher Beamter des Militärs und der Polizei funktionierte und diese beteiligt waren und dafür Geld kassierten.

Als Beispiel gab er eine Kurierfahrt von zwei kg Drogen in einem Militärfahrzeug eines 2-Sterne-Generals an, bei dem dieser General auch selbst von Medan aus fuhr.

Durch Zahlungen von Milliarden an Korruptionsgeldern baute sich, so der Drogenboss ein Netzwerk für seinen Drogenhandel auf.

Namen wurden in der Stellungnahme keine genannt. Wobei man wohl nicht sicher sein kann, ob der nun hingerichtete Freddy Budiman, an irgendeiner anderen Stelle, noch eine Namensliste sicher hinterlegt hat.

Drogenboss bringt Indonesien ins Wanken
Drogenboss bringt Indonesien ins Wanken

Das lässt die letzte Hinrichtung, in einen ganz anderem Licht, da stehen

Eigentlich sollten 14 Menschen hingerichtet werden. Zum Schluss waren es vier Menschen die ihr Leben verloren, darunter der Drogenboss Freddy Budiman. Bei den ausgesetzten zehn Hinrichtungen, gab man in einer Pressemitteilung an, dass hier von seitens der jeweiligen Regierungen interveniert wurde. Die drei mit Freddy Budiman hingerichteten Menschen stammten aus dem Senegal und aus Nigeria. Diese Länder scheinen sich, um ihre Landsleute nicht zu kümmern.

Man kann wohl jetzt davon ausgehen, dass die Aussetzung der Durchführung der Hinrichtungen eher im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Stellungnahme, des Drogenbosses in Verbindung steht.

Die Veröffentlichung war er wohl eine Gefahr für die höchsten Kreise

Freddy Budiman musste sterben, bevor noch mehr an die Öffentlichkeit dringt. Weiterhin bestand nun die Gefahr, dass der internationale Druck nach bekannt werden, der Verbindung von höchsten Polizei- und Militärkreisen mit dem Drogensumpf, ein Schrei der Entrüstung hervorrufe.

Präsident Joko Widodo behauptete stets, es seien Ausländer, die für die Drogentoten in Indonesien verantwortlich seien.

Auch nutzten bei den Hinrichtungen im letzten Jahr, keine staatlichen Interventionen. So wurden trotz massiven Drucks aus den Ländern Australien und Brasilien dennoch die Staatsangehörigen hingerichtet.

Wenn nun den indonesischen Bürgern aufgezeigt wird, dass das Drogennetzwerk in die höchsten Führungskreise von Armee und Polizei bereits eingedrungen ist, kommt wohl Präsident Joko Widodo in Erklärungsnot gegenüber seinem Volk.

Gab es aus Regierungskreisen erst jetzt eine Erklärung, schoss sich die Polizei und Armee, sofort auf den Menschenrechtler ein. Dieser wurde wegen Verleumdung, Beleidigung sofort verklagt.

Ein Grundsatz der freien Meinungsäußerung gibt es in Indonesien nicht. So ist es kaum möglich Straftaten von Beamten aufzuzeigen, da dieses sich sofort mit einer Gegenklage wehren kann. So wird dann erst die Beleidigungsklage abgeurteilt und zum Schluss ist man das Gericht der Meinung, einem Verurteilten kann man kein Glauben schenken und so verläuft die Anklage gegen den Beamten ins Leere.

Nun machte sich der erste Unmut in der Bevölkerung deutlich

Da alles wieder den Anschein hatte, dass die Vorwürfe unter den Tisch gekehrt würden, gerieten das Militär und die Polizei in Bedrängnis.

Man gab jetzt bekannt, dass man interne Untersuchungen eingeleitet habe. Natürlich untersuchen hier die eigenen Beamten, ihre eigenen Straftaten. Was dabei herauskommen soll, ist fraglich. Eine unabhängige Untersuchungskommission gibt es nicht.

Auch der Präsident schaltete sich ein und forderte eine lückenlose Aufklärung dieser Vorwürfe. Er glaubt wohl selbst nicht mehr an die gänzliche Unschuld seiner Polizei und Militärkräfte.

Man kann hoffen, dass der Präsident die weiteren Hinrichtungen, die allesamt gegen das internationale Menschenrecht verstoßen vorerst, bis zur gänzlichen Aufklärung aussetzt.

Kaum zu glauben, wenn indonesische Beamte, ausländische Menschen zum Drogenschmuggel gezwungen und verführt hätten.

2 Kommentare
  1. zwiwchenruf: in Rio kämpfen indonesische Sportler um Medallien im Badminton, kein Intresse?

  2. gnadenlose Jagd auf Dealer und süchtige in Manila, hunderte eingesperrt, Tode, von der Polizei erschossen, der Präsident will Manila in 6 Monaten rauschgiftfrei machen

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