Kinderehe in Indonesien


Frauenrechtsorganisationen haben erneut die Abschaffung der Kinderehe in Indonesien gefordert. Mädchen werden als Arbeitssklaven missbraucht!

27.11.2016 Kinderehe in Indonesien

Dank einer Kampagne von radikalen Islamisten stieg die Zahl der Kinderehen in Indonesien in den letzten Jahren stark an. Die Mädchen machen ein Martyrium durch, die gesetzliche Schulpflicht von 12 Jahren wird bei Kinderehen in Indonesien immer wieder verletzt.

Missbrauch und Sklavenhaltung der Mädchen

Kinderehe in Indonesien
Kinderehe in Indonesien

In Indonesien gilt seit 1974 ein gesetzliches Mindestalter für heiratsfähige Mädchen von 16 Jahren. Dieses wird immer wieder verletzt, da Hochzeiten staatlich nicht kontrolliert werden und in jeder Moschee geschlossen werden können.

In vielen Fällen müssen die Eltern der Heirat zustimmen, da sie für ihre Tochter nicht mehr sorgen können. Die Mädchen werden dann im Kindesalter missbraucht und zur Arbeit gezwungen.

Die indonesische Regierung sah bisher kein Eingreifen für erforderlich. Mädchen, die in Kinderehen aufgewachsen sind, haben keine Chance auf ein eigenständiges Leben. Nach einer Trennung von ihren Ehemännern leben diese Frauen aufgrund ihrer fehlenden Ausbildung in absoluter Armut.

Die Mädchen werden anstatt in die Schule geschickt zu werden zu niederen Arbeiten gezwungen und sind voll abhängig von ihrem Ehemann.

Die heute 35-jährige Sukaesih berichtet in der Jakarta-Post über Ihr Schicksal

Sie wurde mit 15 Jahren zu einer Kinderehe in Indonesien gezwungen. Ihre Familie drängte sie zu der Kinderehe, da sie es sich nicht mehr leisten, konnten sie nach der vierten Klasse zu erziehen. Ihr Vater geriet zu jener Zeit in wirtschaftliche Schwierigkeiten und das Geld reichte vorn und hinten nicht für die 7-köpfige Familie.

Aus diesen Gründen beschlossen ihre Eltern, sie als älteste Tochter verheiraten zu lassen, damit sie mehr Geld zum Leben besitzen.

Sukaesih heiratete und erlebte vom ersten Tag an Gewalt

Er schlug mich immer wieder und trat mich mit den Füßen, berichtete sie. Ihr Ehemann ging nicht arbeiten, schickte stattdessen das Mädchen in eine Wäscherei.

2008 ließ sie sich scheiden und heiratete erneut. Auch hier war Gewalt an der Tagesordnung. Ihr neuer Ehemann zwang sie als Haushaltshilfe in Bahrain, zu arbeiten. Sie überwies in dieser Zeit ihr Geld an ihren Ehemann nach Indonesien. Als sie zurückkam, erlebte sie ihr blaues Wunder. Ihr Mann hatte in dieser Zeit erneut geheiratet und lebte mit seiner neuen Frau im Haus.

Im Interview schluchzte sie und sprach die Hoffnung aus, dass sie es Wünsche das Kinderehen in Indonesien gänzlich abgeschafft werde, damit keinem anderen Mädchen dasselbe zustoße wie ihr.

700 Millionen Mädchen teilen weltweit das Schicksal von Sukaesih

Nach UNICEF Schätzungen gibt es 50.000 Mädchen unter 15 Jahren, die jährlich in einer Kinderehe in Indonesien verheiratet werden. Diese Zahl bedeutet, dass jedes sechste indonesische Mädchen in einer Kinderehe zwangsverheiratet wird. Indonesien liegt auf Platz 37 auf der globalen Liste über Kinderehen und in Südostasien auf Platz 2 hinter Kambodscha.

Organisationen der Frauenrechtsbewegung fordern die Regierung auf, Kinderehen gesetzlich zu verbieten

Die Zukunft der Mädchen ist nach einer Kinderehe, als Frau sozial gefährdet. Fehlende Ausbildung und jahrelange Unterdrückung durch Gewalt lassen diese Mädchen später in absoluter Armut leben. Diese Mädchen haben keine Chance auf ein eigenständiges und erfolgreiches Leben. Sie bleiben ein lebenslang abhängig von ihren Ehemännern. Die Verletzung der 12-jährigen gesetzlich vorgeschriebenen Schulpflicht ist nur ein Teil der fehlenden Ausbildung der Mädchen.

Die mobile Version verlassen