Die Abenteuer in einem indonesischen Baumarkt


Ja auch in Indonesien gibt es Baumärkte und man ist erstaunt, welche Vielfalt an Produkten es gibt, die beim normalen Handwerker nicht genutzt werden.

23.01.2016 Die Abenteuer in einem indonesischen Baumarkt

Für das neue Jahr habe ich mir als Erstes vorgenommen, mein Homeoffice zu renovieren. Vor vier Jahren hatten wir dieses eine Firma machen lassen, wo ich freiwillig den Raum verlassen hatte, da ich ansonsten explodiert wäre. Vor dem Streichen hatte ich extra auf das Zuschmieren der Löcher bestanden. Kein Problem deutete man mir an. Zum Schluss wurden die Löcher mit Farbe zugeschmiert, was natürlich fette Nasen die nach unten liefen, bildete.

Selbstverständlich hatten Sie Gips, denn Sie versuchten mit Gips die herausgewaschenen Steinchen, unseres Podestes wieder zu befestigen. Diese hatten sich aufgrund der Klimaanlage, die dort bei betrieb immer wieder Tropfen fallen lies, gelöst. Als ich das sah, nahm ich ein Schraubenzieher und pullte die Steine wieder heraus und zeigte auf den Zementsack, der in der Ecke stand.

Dieses Mal sollte alles besser und schöner werden

Die Abenteuer in einem indonesischen Baumarkt
Die Abenteuer in einem indonesischen Baumarkt

Die blauen Wände, bildetet bereits Wochen nach dem die Handwerker aus dem Haus waren, helle weiße Flecke. Die vorherige Farbe hatte viel Kalk und dieser drückte sich mit der Zeit durch. Vorheriges Abwaschen der Wände hätte dieses verhindert.

Man könnte natürlich innerhalb von zwei Tagen wieder vollständig im Office tätig werden, wenn man dieses durch Handwerker machen lassen würde, aber man weiß ja, wie lange man da seine Freude an dem Aussehen der Wände hätte.

Also stand es fest, im Januar wird das Homeoffice allein renoviert.

Die Planung

Die Planung war simpel. Ich wollte eine Wand mit einem grünen Hintergrund haben, um bei Videoaufnahmen mich besser ausschneiden zu können. Dann sollte der Raum dunkel gehalten werden und mit hellen Akzenten aufgehellt werden.

Ich hatte eigentlich nur ein Problem. Wo stelle ich die ganzen Sachen unter, die im Office standen. Aufgrund von Platzmangel wurde die Möglichkeit genutzt, den Inhalt des Office zum größten Teil von einer Seite in die andere zu räumen. Das kostet zwar Zeit, aber die habe ich ja Gott sei Dank. Gleichzeitig war der PC natürlich immer betriebsbereit.

Auf in den Baumarkt

Nach der Planung ging es dann in die Lieblingswelt der Männer. In den Baumarkt. Als Erstes holte ich mir eine 4fach Klappleiter. Irgendwie kamen mir die Sprossen schmaler vor als wie in Deutschland, aber das kann auch täuschen, wenn man 8 Jahre lang keine Leiter benutzt hat. Als Nächstes griff ich bei einem Malerset zu. Dort waren eine Rolle, ein Pinsel und ein Umrührstab für die Farbe bereits enthalten. Bei der Suche nach Gips fragte ich mich durch, wobei man mir als Erstes Gipsdeckenornamente andrehen wollte. Als ich dann endlich mit Händen und Füßen dem Mitarbeiter begreiflich machen konnte, dass ich damit Löcher verschmieren wollte, hatte ich auch gleich zwei Tüten Gips, im Einkaufswagen liegen. Dann ging es an die Farbensuche. Die Auswahl ist wohl noch extremer als in Deutschland, was die Marken betrifft. Auch hier gibt es die bekannte Marke Dulux, die aber im oberen Preissegment angesiedelt ist. Meine bisherigen Erfahrungen zeigten, dass Farbe nicht gleich Farbe ist, besonders bei der Deckkraft.

Meine Bedingungen standen also fest

  1. Hohe Deckkraft. Die Farbe sollte mit einmal Streichen perfekt decken.
  2. Die Farbauswahl.
  3. Ich wollte beraten werden.

Leider war mein kleiner natürlicher Google-Translator der automatisch funktioniert und immer in Form meiner Tochter auftrat, nicht bei diesem Einkauf dabei. 😉 Also ging ich erst einmal durch die Regale und schaute mir die Vielfalt an. Der Unterschied zwischen Indoor, Outdoor und spritzwassergeschützten Farben war schnell gefunden. Nun war das Problem meine gewünschten Farbtöne zu finden. Hier stieß ich das erste Mal auf ein Problem. Die Farbauswahl war zwar da, aber die Farben standen ohne Logik gemischt im Regal. Also es musste ein “Helpingman” her. Normalerweise findet man immer in jeder Reihe einen der einem mit Rat und Tat zur Seite stehen könnte. Nur gerade in der Farbabteilung schien dieses nicht der Fall zu sein. Also ging ich einem Zwischengang entlang und fand mehrere Tischreihen, wo Mitarbeiter saßen und Kunden berieten. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass jeder Platz nur eine einzige Marke vertrat. Also suchte ich mir den ersten freien Platz und kramte meinen Einkaufszettel hervor. Als ich auf Englisch versuchte ihm begreiflich zu machen, dass ich Farbe suche und gern beraten werden möchte, welche Farbe für mich im Preis-Leistungs-Verhältnis die beste ist, guckte er mich verdutzt an. Er verstand kein Wort auf Englisch und langsam begannen seine Augen, nach Hilfe zu suchen. Also versuchte ich es mit meinen brocken Bahasa, die uns aber dann auch nicht zum Erfolg führten. Dank meines Samsung Tab 2, konnte ich mit Hilfe des Google Translator dann doch eine einigermaßen verständliche Konservation führen. Probleme gab es nur in der Umrechnung Quadratmeter in Liter. Ich hatte natürlich auf meiner Liste die Quadratmeterzahlen, die ich ausgemessen hatte, angegeben. So wollte ich 10 m2 weiß, 5 m2 grün, 15 m2 dunkelgrau und 5 m2 hellgrau. Endlich ging es voran. Als ich nach der Marke fragte, die er mir Empfehlen würde bei 100 % Deckkraft beim Ersten streichen, waren wieder die Verständigungsprobleme da. Ich hatte immer noch nicht begriffen, dass er nur eine Marke vertrat. Soll ja vorkommen. Ich war langsam ein wenig genervt und wollte nun den Preis für meine benötigten Quadratmeter wissen. Bei der Umrechnung war er wieder komplett überfordert und benötigte Hilfe von einem Nachtbartisch. Dieser wusste dann endlich, was ich wollte. Ich ließ mir ein Blatt geben und ein Stift und schrieb die benötigten Farben und Quadratmeter auf. Jeweils am ende setzte ich ein Fragezeichen und sagte “Harga”. Dank der Mitarbeit landeten endlich ein paar Zahlen auf dem Papier. Stutzig machte mich nur das 5 m2 Hellgrau billiger sein sollten, als 15 m2 dunkelgrau. Dieses Problem löste sich aber auf Nachfrage auf. Er meinte immer den Preis, für einen Dreilitereimer. Auf die Frage, für wie viel Quadratmeter die drei Liter ausreichen sind, schaute er mich wieder verdutzt an und suchte die Hilfe erneut beim Nachtbartisch. So machte man mir verständlich das 3 Liter, für 5 m2 ausreichen sollten. Super jetzt hatte ich, was ich wollte, und begann mit dem Taschenrechner alle zusammen zu addieren und zeigte ihm die Summe und fragte, ob dieses korrekt sei. Er nahm jetzt einen Bestellblock und begann zu schreiben. Als er fertig war, bestätigte er die Summe. Ich sagte “Ok” und zeigte auf meinen Trolley. Jetzt versuchte er mir begreiflich zu machen, dass es Glanzfarbe sei. Ich versuchte ihm deutlich zu machen, dass ich Matt benötige. Grund dafür ist bei Videoaufzeichnungen reflektiert Glanzfarbe natürlich das Licht stärker und es kommt dann zu teilweisen Überbelichtungen an einigen Stellen. Das Ganze ging dann noch einige Male hin und her, bis auch ich begriff, dass er nur Glanz hat. Jetzt ging mir das Licht auf, das jeder Tisch hier nur eine Marke vertrat. Auf die Frage wer mir dann die für mich beste Farbe verkaufen kann schaute er mich wieder unglaubwürdig an. Bis dann endlich ein junges Mädchen, was aus der Ferne unsere Diskussion bereits mit einem amüsierten Lächeln verfolgt hatte, mich zu sich bestellte. Anzumerken sei, das von den 20 Marken mehr als die Hälfte sich bereit um den Tisch, an dem ich saß eingefunden hatte und keiner von denen wollte mir seine Farbe verkaufen. Egal ich ging drei Tische weiter und begann wieder meinen Einkaufszettel hervorzukramen.

Mein Einkaufswagen füllte sich

Selbstverständlich klärte ich hier als Erstes ab, ob sie Glanz oder Farbe in Matt verkauft. Als Antwort kam Matt. Super dachte ich. Auch die Verständigung klappte hier besser und so hatte ich die weiße Farbe sofort in meinem Einkaufswagen. Die andere Farbe musste nach meinen Wünschen erst gemischt werden. Geliefert wird diese erst nach dem Bezahlen an der Kasse. Obwohl ich noch 15 Minuten durch den Baumarkt streifte und erst dann zur Kasse ging, musste ich auf die Fünf, Dreilitereimer noch einmal 25 Minuten warten. Die hat tatsächlich erst mit dem Mischen begonnen, als sie die Bestätigung bekommen hatte, dass ich bezahlt hatte. Super!

Aber egal meinen Einkauf hatte ich zusammen und so ging es nach Hause …

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