Nach dem Terroranschlag – Die Geister die ich rief


Nach dem Terroranschlag in Jakarta mit fünf Toten, versucht man in Indonesien diesen Anschlag aufzuarbeiten und die Hintermänner zu stellen.

27.05.2017 Nach dem Terroranschlag – Die Geister die ich rief

Auf Java kam es nach dem Terroranschlag in Jakarta zu drei Verhaftungen. Gleichzeitig wurden mehrere Hausdurchsuchungen durchgeführt. Ob es sich bei den Verhafteten, um direkte Hintermänner des Anschlages handelt, blieb bisher offen. In einer Pressemitteilung wurde durch die Polizei nur bekanntgegeben, dass drei Terrorverdächtige auf der Insel Java verhaftet wurden.

Salafistische Hizbut Tahrir soll verboten werden

Nach dem Terroranschlag – Die Geister die ich rief / Foto: isukepri.com
Nach dem Terroranschlag – Die Geister die ich rief / Foto: isukepri.com

Die indonesische Regierung prüft zur Zeit, ob die radikale salafistische Organisation Hizbut Tahrir Indonesia (HTI) aufgelöst werden kann.

Die Hizbut Tahrir operiert weltweit und will die Umsetzung eines weltweiten Kalifats und die Einrichtung der Scharia erreichen. Dieses stehe im direkten Widerspruch zu den Staatsideologien und der Verfassung von Indonesien, so der indonesische Innenminister Tjahjo Kumbolo. Die HTI war gemeinsam mit der FPI massiv treibende Kraft der islamischen Kampagne bei der Anklage des christlichen Gouverneurs von Jakarta, Basuki Tjahaja „Ahok“ Purnama, wegen Blasphemie, gewesen. Gleichzeitig rief die HTI öffentlich in den vergangenen Monaten zum Sturz der demokratischen Regierung in Indonesien auf.

Die indonesische Regierung scheiterte bereits bei einem Verbotsversuche der FPI, die sich aber nach dem Versuch gemäßigter zeigt.

Viele Gläubige folgten den Aufruf des Hasses gegen Ahok

Die indonesische Regierung schaute bei den Massendemonstrationen gegen Ahok tatenlos zu. Auch auf diesen Demonstrationen, die aus einem Freitagsgebet heraus entstanden, wurden diese Forderungen unverhohlen, kund getan das man die indonesische Regierung stürzen möchte. Die meisten Teilnehmer konnten sich wohl nicht vorstellen, dass ihre Teilnahme an einer Demonstration den Weg für Terror in Jakarta ebnete.

Die Geister die ich rief

Viele muslimische Gläubigen in Indonesien, war gar nicht bewusst welche eigentliche Gefahr sie mit ihrer Teilnahme an den Massenkundgebungen gegen Ahok, auf den Schirm riefen. Schaut man sich das Moderne Jakarta an, würde man abgesehen vom katastrophalen Verkehr, nicht denken, dass man sich im größten muslimischen Staat der Erde befindet. An den Tagen der Massenkundgebungen sah man auf einmal hunderttausende auf den Straßen. Größten Teils wurden diese von den Organisatoren mit zig Bussen nach Jakarta gekarrt, um Masse zu zeigen.

Leider schaute hier Jakarta nur zu, wie ihre Werte mit den Füßen getreten wurden.

Erst nach der Verurteilung von Ahok, der zwei Jahren Gefängnis bekam, zeigten die Menschen in Jakarta Flagge. Tausende von Blumenwänden umsäumten das Rathaus und den Platz um das Monas. Man bedankte sich somit bei Ahok. Leider kam diese Unterstützung viel zu spät.

Über 1.000 Blumenbukett für Ahok / Screenshot Youtube
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