Auch in diesem Jahr gibt es für den indonesischen Präsidenten Joko “Jokowi” Widodo und seinem Vizepräsidenten Jusuf Kalla keine Gehaltserhöhung.

30.06.2017 Keine Gehaltserhöhung für den Präsidenten

Seit über 16 Jahren blieb das Grundgehalt für die beiden Top-Beamtenstellen im indonesischen Staat unverändert. Gesetzlich wird das zu zahlenden Gehalt für den indonesischen Präsidenten und seinem Vizepräsidenten im Gesetz Nr. 7 /1978 festgehalten. In diesem Gesetz ist verankert, dass der Präsident das sechsfache und der Vizepräsident das Vierfache des höchsten Grundgehaltes eines Beamten erhält.

In Deutschland ist es ähnlich. Dort nimmt man als Orientierung das höchste Richter Gehalt!

Indonesischer Präsident würde wohl neidisch auf das Gehalt von Frau Merkel sein

Indonesischer President Joko Widodo / Foto: Wikipedia / Yanuar
Indonesischer President Joko Widodo / Foto: Wikipedia / Yanuar

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel verdient im Monat ohne Zuwendungen circa 18.000 €. Davon kann der indonesische Präsident nur träumen. Dieser erhält ein Grundgehalt von 30.240.000 Rp (ca. 1.984 €) und eine Zulage von 32.500.000 Rp (ca. 2.132 €). Demnach wird dem indonesischen Präsidenten ein Gehalt von insgesamt 4.116 € monatlich ausgezahlt. Der Vizepräsident erhält ein Grundgehalt von 20.160.000 Rp (ca. 1.322 €) und einer Zulage von 22.000.000 Rp (ca. 1.443 €). Damit kommt der Vizepräsident auf ein Gesamtgehalt von 2.765 € monatlich.

Ein Beamter in der höchsten Besoldungsstufe erhält nach Aussage des Sprechers des Repräsentantenhauses ein Gehalt von 5.040.000 Rp (ca. 330 €) monatlich.

Gerüchte über eine enorme Gehaltserhöhung machten die Runde

Ausgangspunkt für dieses Gerücht war die jährliche obligatorische Spende, die jeder Muslime in Höhe von mindestens 2,5 % seines jährlichen Einkommens machen sollte. Dadurch werden insbesondere Arme unterstützt. Jokowido spendete als Präsident aber 45.000.000 Rp (ca. 2.952 €) in diesem Jahr. Dieses ließ Spekulationen aufkommen, dass sich der Präsident eine saftige Gehaltserhöhung zukommen lassen hätte.

Bei seinem Einkommen hätte er eigentlich nur 18.822.000 Rp (ca. 1.234 €) spenden müssen.

Wer zuviel zahlt den bestraft das Leben

Der indonesische Präsident Jokowido spendete also 6% anstatt der üblich verlangten 2,5%. Das nehmen wieder einmal Kritiker zum Anlass eine Hetzkampagne gegen den Präsidenten zu starten und die Behauptung in Umlauf zu bringen, er würde sich ein saftiges Gehalt auszahlen. Vor ein paar Wochen wurde der Präsident bereits kritisiert, als er mit Sportschuhen in der Öffentlichkeit auftrat, die das normale Mindesteinkommen eines Indonesier im Monat, um ein vielfaches überstiegen. Jetzt wird ihm seine Gutmütigkeit weiter zum Verhängnis.

Leidtragende sind wieder einmal die Bedürftigen

Zukünftige Präsidenten werden sich wohl überlegen, ob sie freiwillig mehr als die 2,5% spenden werden. Denn welcher Präsident kann sich leisten, eine Kampagne gegen sich geführt zu sehen, die aufzeigt, dass er angeblich in Saus und Braus lebt, wobei Millionen Landsleute in Armut dahinvegetieren.

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