Grabräuberei vor den Küsten Indonesiens geht weiter


Vor einem Jahr berichtete ich in einem Artikel, dass die niederländische Marine drei im Zweiten Weltkrieg gesunkene Kriegsschiffe vermisst. Das ganze Ausmaß ist noch viel schlimmer.

13.11.2017 Grabräuberei vor den Küsten Indonesiens geht weiter

Mittlerweile haben Forscher festgestellt, dass 40 Schiffswracks aus dem Zweiten Weltkrieg fast gänzlich verschwunden sind.  Darunter englische, niederländische und australische Kriegsschiffe. Jahrzehnte ruhten diese als auf dem Meeresboden und dienten als Grab für Tausende von Matrosen, die in den Schlachten des Zweiten Weltkrieges mit diesen Schiffen untergingen.

War es am Anfang nur das Ausrauben der Überreste der Verstorbenen, hat sich seit einigen Jahren ein ganz neuer Geschäftszweig aufgetan.

Altes Metall fast so wertvoll wie Gold!

Grabräuberei vor den Küsten Indonesiens geht weiter
Grabräuberei vor den Küsten Indonesiens geht weiter

Plünderte man am Anfang nur die Habseligkeiten der Verstorbenen und kleine Andenken von den Schiffen, habe man es jetzt auf das Metall der Schiffe abgesehen.

So findet man immer wieder schwere Bergungskräne über versunkene Kriegsschiffe, um später festzustellen, dass die Schiffe gänzlich oder teilweise vom Meeresgrund verschwunden sind. Große Firmen investieren ungeheure Summen, um den Schrott vom Meeresboden zu heben.

Kann sich so etwas rechnen?

Der Stahl, der in diesen Schiffen verbaut wurde, stammt aus der Zeit vor den Massen – Nukleartest. Heutiges Metal hat generell eine gewisse Eigenstrahlung, ist also nicht strahlungsfrei. Die Schiffe schlummerten seit 1942 auf dem Meeresboden, wurden also mit den nuklearen Partikeln nicht kontaminiert.

Benötigt wird dieses Metall insbesondere bei medizinischen und technischen Geräten. Das macht diesen Schrot so wertvoll.

In Asien genießen Schiffsfriedhöfe keinen besonderen Schutz. Was außerhalb der Landesgrenzen vor den Küsten der Inseln geschieht, dafür interessiert sich keine Regierung in Asien. Auch die Japaner die Hunderte von Schiffen verloren haben, kennen keinen direkten Schutz der Totenruhe auf dem Meeresboden. So ist bisher auch nicht bekannt, ob auch  japanische Kriegsschiffe vom Meeresboden verschwunden sind.

Die betroffenen Länder können bisher nur zuschauen und kommen in der Regel zu spät zum Ort des Geschehens, wenn die Schiffe bereits verschwunden sind. So ist bis heute nicht bekannt, welche Bergungsfirmen an dieser Grabräuberei beteiligt sind und welche Firmen davon letztendlich profitieren.

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