Wie nach jeder Katastrophe wird jetzt die Kritik laut! Das Warnsystem soll nicht funktioniert haben, oder sogar zu früh aufgehoben worden zu sein.

Ein Schuldiger muss her für diese Katastrophe, die sich an der Küste von Sulawesi um Palau ereignete. Wilde Spekulationen machen die Runde, die das Leid der Überlebenden nebensächlich erscheinen lassen! Anstatt zu helfen, wird wild spekuliert!

So behaupten einige Quellen, das Warnsystem habe überhaupt nicht funktioniert. Andere Quellen sprechen davon, das keine Sirenen vorhanden waren. Und wieder andere sprechen von frühzeitiger Entwarnung, die diese Opferzahlen verschuldet haben sollten.

Aber wo liegt nun tatsächlich das Problem?

Fakt ist das in kleinen Fischerdörfern überhaupt kein Warnsystem wie Sirenen existiert. Dieses konnte ich bei unzähligen Reisen in verschiedenen Küstenregionen von Indonesien sehen. In größeren Städten sind Tsunami Fluchtwege in der Regel gekennzeichnet. Einem Ortsunkundigen würde dieses aber auch nicht helfen, da diese Beschilderung nicht flächendeckend vorhanden ist und Indonesien das Problem hat, dass sich Straßen meistens nur in eine Richtung sich bewegen. Nebenstraßen und Umgehungen gibt es fast gar nicht, was auch eine Grundlage der massiven Staus in Jakarta ist. Befindet man sich nun an einer Straße, die direkt am Meer entlang sich schlängelt und es wird Alarm ausgelöst, wüsste man nicht, ob man nach links oder rechts zum nächsten sicheren Punkt kommt.

Das Warnsystem das auch auf SMS Warnungen basiert ist in meinen Augen nutzlos! Ich habe bei den letzten beiden schweren Erdbeben, die auch Jakarta betrafen es erlebt, dass bereits kurz nach dem Beben die Kommunikation zusammenbrach. Jeder wollte seine Angehörigen informieren und das führt zu einem Lastproblem. Dieses kann man in Deutschland immer wieder zu Sylvester erleben, wenn fast jeder, Neujahrsgrüße zur selben Zeit versenden möchte!

Auf Sumatra kam hier noch ein weiteres Problem hinzu. Es gab zwei schwere Beben in kürzester Zeit. Das erste Beben hatte die Stärke von 6,4 auf der Richterskala. Hier wurde tatsächlich eine Tsunamiwarnung nach etwa zwanzig Minuten aufgehoben. Das Hauptbeben mit der Stärke von 7,7 was den Tsunami ausgelöst hatte ereignete sich ca. eine Stunde nach dem ersten Beben. Inwieweit die Kommunikation und Energieversorgung, die für ein Warnsystem benötigt würde überhaupt noch existierte lässt sich nicht prüfen.

Es gab aber auch Helden in dieser Katastrophe!

1.203 Tote nach Tsunami Foto Facebook
1.203 Tote nach Tsunami Foto Facebook

Ein Fluglotse habe wären des Bebens ausgeharrt und eine Maschine der Batik Airlines zu einem sicheren Start verholfen, bevor er sich zu retten versuchte. Als der Tower durch die Erschütterungen zusammenzubrechen drohte, sprang er aus dem 4. Stock des Turmes. Dabei zog er sich schwere Verletzungen zu, an denen er Stunden später in einem Krankenhaus verstarb. Durch seinen Arbeitgeber wurde er posthum belobigt und um zwei Dienstgrade befördert, was eine größere Unterstützung der hinterbliebenen Familie sorgt.

Spendenhaie unterwegs!

[amazon_link asins=’B06XCGT6FD’ template=’ProductAd’ store=’bayide-21′ marketplace=’DE’ link_id=’8ee9cf00-c516-11e8-b36e-fb96d2a1d6f2′]Wie nach jeder Katastrophe wollen einige Menschen an dem Unglück anderer Profit schlagen. So rennen Menschen bei uns in Jakarta mit Sammelpappschachteln herum und bitten um Spenden für die Opfer der Katastrophe! Es ist fraglich, ob diese Gelder dann auch den Opfern zugutekommen. Hier sollte man sich vorab richtig informieren.

Palau ist weit weg und kein Touristenziel!

Ausländer sind bisher nicht betroffen. Der einzige Deutsche, der sich in dieser Region aufgehalten haben soll, ist nach Aussagen des Auswärtigen Amtes wohlauf. Fünf ausländische Bürger von unbekannter Nationalität sollen sich bisher nicht bei den Behörden oder ihrenBotschaften gemeldet haben und gelten als vermisst.

Zwar wird in den ausländischen Medien über diese Katastrophe berichtet, jedoch nicht in der Form, wie es 2006 beim großen Tsunami geschah. Es sind halt keine eigenen Landsleute betroffen. Leider trifft es bei solchen Katastrophen die Ärmsten immer wieder am härtesten und diese sind auf Unterstützung angewiesen.

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