Zweiter Flugschreiber gefunden

Flugzeugabsturz: Italiener und Regierungsbeamte unter den Opfern Foto: Wikipedia

Flugzeugabsturz: Italiener und Regierungsbeamte unter den Opfern Foto: Wikipedia


Der zweite Flugschreiber, der vor zweieinhalb Monaten abgestürzten Lion Air Maschine wurde endlich gefunden.

Bei diesem Flugschreiber handelt es sich um den Voicerekorder, der alle Stimmen im Cockpit aufzeichnet. Dieser lag in dreißig Metern tiefe, acht Meter im Schlamm versunken. 

Mit dem Fund des Voicerekorders erhoffen sich die Unfallermittler insbesondere die Erkenntnis, warum die beiden Piloten den Autopiloten nicht abgeschaltet hatten, als es zu den Problemen kam.

Bisherige Ermittlungen geben dem Flugzeughersteller, sowie auch der Fluggesellschaft die Hauptschuld an dem Absturz. Boeing habe bei der 737 Max eine neue Software verwendet und die Piloten nicht darauf geschult. Weiterhin fehlten auch die Verweise im Handbuch zu der neuen Software.

Lion Air als Fluggesellschaft wird vorgeworfen, dieses Flugzeug trotz mehrmaliger Probleme mit den Sensoren für die Geschwindigkeitsmessung, eine Starterlaubnis erteilt zu haben.

Bisherige Erkenntnisse des Ablaufes der Katastrophe.

Die Geschwindigkeitssensoren gaben falsche Werte an, sodass der Bordcomputer die Nase senkte, um Geschwindigkeit zu gewinnen. Der Bordcomputer ist so programmiert, dass er automatisch bei Absenkung der Fluggeschwindigkeit die Nase des Flugzeuges senkt, um dadurch Geschwindigkeit zu gewinnen.

In den Vorgängerversionen des Flugzeugtyps wurde der Bordcomputer durch Ziehen am Pilotensteuer automatisch abgeschaltet. Dieses wurde aber in der 737 Max von Boeing abgeändert. Wenn die Piloten dieses nicht wussten, besteht immer noch die Frage, warum sie den Autopiloten nicht durch den Schalter ausgeschaltet haben.

Die Piloten zogen das Flugzeug nach oben und der Bordcomputer reagierte mit immer einer steileren Absenkung der Nase, bis das Flugzeug in einen Sturzflug überging und auf dem Meer zerschellte.

Bereits in mehreren Flügen vor dem Unglück hatten Piloten diese Probleme mit der Maschine. Sie schalteten dann einfach den Autopiloten ab und flogen die Maschine von Hand. Warum hier die Fluggesellschaft nicht alle Piloten und den Flugzeughersteller Boeing über dieses Problem informierte, blieb offen. 

Voicerekorder soll Ablauf und verhalten der Piloten klären. 

Durch den Voicerekorder erhoffen sich die Ermittler Kenntnis, was in den letzten Sekunden ablief im Cockpit dieser Maschine und warum, der Autopilot nicht einfach manuell abgeschaltet wurde.

Die Auswertung dürfte noch ein paar Wochen dauern, bis die Medien darüber informiert werden.

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