Indonesier läuft 980 Kilometer rückwärts für einen guten Zweck

Indonesier läuft 700 Kilometer rückwärts für einen guten Zweck Screenshot: diepresse.com


Der 43-jährige Indonesier Medi Bastoni will in seinem 980 Kilometer langen Protestmarsch auf die rücksichtslose Rodung der Wälder in seiner Heimat aufmerksam machen.

Indonesier läuft 700 Kilometer rückwärts für einen guten Zweck Screenshot: diepresse.com

Ziel seines Marsches ist Jakarta. Dazu muss er aus seinem Heimatdorf in Ost-Java 980 Kilometer zurücklegen. Er wandert dazu nicht normal, sondern er will diese 980 Kilometer rückwärts laufen absolvieren. Um nirgends anzustoßen hat er sich dazu ein kleines Gestell gebaut, wo ein Spiegel befestigt ist.

Ziel seiner Reise ist die Hauptstadt Jakarta, die er am 16. August erreichen möchte. Er hofft am 17. August, an der Flaggenzeremonie zum Jahrestag der Unabhängigkeit im Präsidentenpalast anwesend zu sein dürfen. Gleichzeitig möchte er sich mit dem Präsidenten Joko Widodo über die Abholzung der Wälder in Indonesien unterhalten. Ihm sei es wichtig, dass nachfolgende Generationen auch noch Wälder, in ihrer Heimat vorfinden können!

Joko Widodo auf Umweltmission

Der indonesische Präsident Joko Widodo besuchte die Anrainerstaaten Malaysia und Singapur, die jedes Jahr mit großen Umweltbelastungen zu kämpfen haben. Unzählige Waldbrände die auf Brandrodungen zurückzuführen sind lassen die Rauchschwaden von der Insel Borneo bis nach Malaysia und Singapur schweben. In diesen Ländern wird regelmäßig eine Umweltwarnung herausgegeben.

In den letzten Tagen hat der Präsident gedroht, alle Beamte zu entlassen, die nicht in der Lage sind diese Waldbrände einzudämmen. Das ist leichter gesagt als getan. In den betroffenen Gebieten, wo sich meist Palmöl-Firmen niederlassen, führen kaum Straßen und im Umkreis von mehreren hunderten von Kilometern wohnt keine Menschenseele. Bis dort Behörden bzw. die Polizei und das Militär vor Ort ist, findet man niemand mehr von den Brandstiftern vor Ort vor. Diese kommen erst im nächsten Jahr wieder und bauen dann eine Ölplantagen Farm auf.

Ein Jahr später interessiert es dann niemanden mehr, ob das Gebiet vor einem Jahr gebrannt hatte. Die Ölpalmen schießen in die Höhe und werden abgeerntet und in die großen Fabriken transportiert. Dabei wälzt man quer durch den Urwald eine befahrbare Straße.

Greift man dann doch einmal ein paar Palmöl-Bauern auf, arbeiten diese dann angeblich nur für sich und haben das Brand-gerodete Land, nur rein zufällig gefunden. An die großen Palmölfirmen, die als Hintermänner die Fäden und Aufträge ziehen, wird nicht herangetreten. Man geht wohl davon aus, das diese damit nichts zu tun haben. Das Thema Korruption wird dabei auch noch eine große Rolle spielen. Für ein paar Millionen Rupien wird so mancher Beamter seine beiden Augen zudrücken und sich die Ohren gleichzeitig zuhalten.

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