Streitbeilegung bei Outsourcing Plattform Projects.co.id


Ich hatte ja bereits mehrfach über meine Erfahrungen mit diversen Plattformen in Indonesien berichtet. Heute soll es einmal wieder um die Freelancer Plattform Projects.co.id.

Bei Projects.co.id kann man zum Beispiel Grafiker, Designer und auch Programmierer beauftragen, ein Projekt oder eine einzelne Arbeit zu erstellen. Ich habe hier zum Beispiel bereits ganze Excel-Tabellen programmieren lassen oder eben Designer gesucht, die für dritte dann Aufträge ausführen.

Meine Erfahrungen sind hierbei gut bis sehr gut! Ich habe über diese Plattform unter anderen 5 Designer gefunden, die derzeit fest freiberuflich bei mir arbeiten. Natürlich gibt es auch ab und zu Probleme, insbesondere Überschätzungen der Fähigkeiten der Auftragnehmer. Hier kann man aber schnell die Spreu vom Weizen trennen. Ich habe mir angewöhnt Miniaufträge zu erteilen und abzuwarten wie die Entwürfe ausfallen. Sagen mir die Arbeiten zu mache ich den Auftragnehmer ein konkretes Angebot und verhandele mit diesem über eine längerfristige Beschäftigung!

Was passiert, wenn es aber zu größeren Problemen kommt und die Arbeit in keinem dem entspricht was man erwartet.

Ich leite in der Regel Aufträge von dritten einfach weiter. Man kann sich es so vorstellen. Ein z. B. in Deutschland lebender Unternehmer sucht Grafiken oder Designs zu einem bestimmten Thema. Er schließt mit mir einen Vertrag ab und ich leite diese Aufträge einfach weiter an Grafiker und Designer in Indonesien. Die Aufträge umfassen in der Regel 50 bis 100 Grafiken bzw. Designs. Ich teile diese dann in 10 Gruppen und erstelle in Projects.co.id einen Auftrag. Ich lege in der Regel keine Preise fest, sondern lasse mir Preisvorschläge geben. Ausnahmen sind Programmier- und Designarbeiten für mich persönlich, wo ich konkrete Vorstellungen habe, was das kosten darf.

Bei den Designs die ich für dritte erstelle, überlasse ich den Auftraggeber die Entscheidung, ob er das Design nimmt oder nicht. Wenn er Abänderungen wünscht, werde ich diese an den Designer weiterleiten. Ist er mit dem Style des Designers unzufrieden, erteile ich seinen Auftrag einem anderen Designer. Die Designs werden natürlich dann nicht entsorgt, sondern ich biete diesen anderen Kunden an. Bisher habe ich alle mit Gewinn weiterveräußern können! 

Jetzt ist es aber vorgekommen, dass man die Grafiken tatsächlich überhaupt nicht verwenden konnte. Bei diesem Auftrag sollten Designs aus 3D-Würfeln erstellt werden und Print fertig geliefert werden. Auf meinem Auftrag gab es 3 Angebote. Der erste wollte die 10 Designs für 250.000 Rp erstellen, der zweite machte mir das Angebot 400.000 Rp und der dritte verlangte 3,5 Millionen Rupiah. Beim dritter kam heraus, dass er Annahme er solle einen ganzen Comic erstellen. 

Ich entschied mich für das zweite Angebot. Er hatte bereits ein paar 3D Starwars-Figuren in seinem Portfolio. Erste Prüfungen ergaben, das diese noch nicht im Internet zu finden sind. Ein großes Problem bei vielen Designern, die einfach Material aus dem Internet anbieten, was noch dazu Copyright geschützt ist. Hier muss man sich vorab versichern, dass es sich um eigene erstellte Werke handelt. 

Ich erteilte den Auftrag und überwies die 400.000 Rp auf das Treuhandkonto. Auf den ersten Blick sahen die ersten Vorschläge gut aus. Nur als ich genauer hinschaute, sah ich, dass es sich um keine Vektorgrafiken handelte, sondern diese nur Konvertiert wurden. Er hat einfach ein 3D Programm genutzt und einen Screenshot angefertigt. Die Kanten waren nicht druckfähig! Ich habe ihn mehrmals darauf hingewiesen was ich benötige und was soll ich sagen er konnte es nicht Umsetzen. Nach drei Wochen hin und her meldete ich Käuferschutz an. Hier bot mir der Auftragnehmer auf einmal 200.000 Rp, also 50 Prozent des Auftragswertes an. Nur was soll ich mit solchen Grafiken, die sich nicht drucken lassen, anfangen?

Ich schilderte noch einmal ausführlich, was ich vom Auftraggeber erwartet habe und was er letztendlich lieferte. Die Entscheidung des Schiedsverfahrens kann man nicht mehr anzweifeln. Also wenn man gegen mich sich entschieden hätte, wäre das Geld futsch gewesen. Zu meinem Erstauen entschied man sich mir zu folgen und gab mir zu 100 Prozent recht. Auch die Überweisung des eingezahlten Betrages erfolgte am nächsten Werktag automatisch auf mein Konto. 

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