In diesem Artikel soll es um die Stromversorgung von Indonesien gehen, deren Kosten und Besonderheiten. Wie immer berichte ich von meinen eigenen Erfahrungen aus BSD bzw. Jakarta, die sich gegenüber anderen Regionen in Indonesien unterscheiden können.

Die Stromversorgung in Indonesien ist in Ballungsgebieten gut. Selbst einzelne Inseln sind an ein dezentrales Stromnetz angeschlossen. Die Spannung beträgt 220 V Wechselspannung wie in Europa. Auch die Anschlüsse sind die üblichen Schukosteckdosen, wobei auch vereinzelt die chinesischen drei Pin Anschlüsse vorhanden sind. Diese können aber auch mit einem normalen Anschlussstecker benutzt werden.

Stromausfälle kommen vor, halten sich aber in Grenzen. Der Strom wird in Indonesien durch Kohle- und Gasgeneratoren erzeugt. Es gibt aber auch bereits einige Geothermische Kraftwerke, die die Erdwärme nutzen. In Java steht das größte Kraftwerk von Indonesien, an der Sundastraße zwischen Java und Sumatra. Dieses Kraftwerk besteht aus 8 Blöcken die zusammen insgesamt 4.025 MW produzieren. Dieses Kraftwerk versorgt Java, Bali und weitere kleine Inseln.

Kleinere Inseln werden teilweise durch mobile Generatoren versorgt, die bis zu 20 MW Leistung erzeugen können. Ein Verbundnetz zwischen den einzelnen Inseln, insbesondere den großen Inseln, Java, Sumatra, Borneo und Sulawesi existiert derzeit noch nicht, ist aber in Planung. Dadurch soll die Stabilität der Versorgung sichergestellt und Überproduktionen abgeleitet werden.

Erneuerbare Energien sind derzeit noch kein großes Thema in Indonesien. Der einzige zugelassene Energieversorger in Indonesien, ist das staatliche Unternehmen Perusahaan Listrik Negara (PLN). Die Stromversorgung in Indonesien ist sehr stark Subventioniert. So kostet der Strom in Jakarta je nach Anschlussart 325 Rp (ca. 0,02 €) bis 900 Rp (ca. 0,06 Rp) pro Kilowatt Stunde.

Verschiedene Leistungsstufen

In Indonesien ist der Strom in Leistungsstufen unterteilt und abgesichert. Ein normaler Haus- bzw. Wohnungsanschluss besitzt 2.200 Watt Absicherung. Das bedeutet das, wenn der Stromverbrauch durch zu viele Geräte steigt, dann kann einfach die Hauptsicherung kommen und den Strom abschalten. Mit 2.200 Watt lassen sich 2 Klimaanlagen, Licht und normale Haushaltsgeräte ohne Probleme betreiben. Kommt dann aber eine Mikrowelle oder für das Duschen der Durchlauferhitzer dazu fliegt die Sicherung raus. Dann muss man einen anderen Verbraucher abschalten.

Wer eine höhere Leistung benötigt muss ein Upgrade durchführen. Für Haus- und Wohnungsanschlüsse sind Upgrade auf 3.500 Watt, 5.000 Watt und 6.000 Watt vorgesehen. Höhere Leistungen sind auch möglich. Mit einem Upgrade was man Bezahlen muss, wird eine größere Sicherung eingebaut. Die Kosten liegen zwischen 1 und 3 Millionen Rp für ein Upgrade. Mit dem Upgrade bezahlt man dann aber auch einen höheren Stromtarif, sodass ein Upgrade von vielen Vermietern nicht gern gesehen wird. Der Vermieter muss definitiv einem Upgrade zu stimmen. Hier kann man dem Vermieter anbieten, das man bei Auszug die Kosten für den Downgrade übernimmt, damit die Stromkosten wieder gesenkt werden. 

Wir selbst haben bereits zwei Mal, ein Upgrade durchgeführt. Das erste Mal, als ich in mein Office eine Klimaanlage montieren ließ und nicht mehr den Ventilator nutzte. Damals von 2.200 Watt auf 3.500 Watt. Und kurz zum Jahresende, von 3.500 Watt auf 5.000 Watt. Nach unserem Urlaub hatten wir das Problem, dass immer wieder die Sicherung kam. Ein Elektriker maß dann einmal den Stromverbrauch und stellte Grenzwerte fest. Auch die Sicherung scheint schneller, durch Alterserscheinungen zu kommen. 

Abrechnung des Stromes in Indonesien

In Indonesien gibt es zwei Arten von Stromabrechnungen. Die eine ist die normale Abrechnung durch Ablesen des Zählers. Dieses erfolgt in der Regel monatlich durch Ablesen eines Mitarbeiters von PLN. Die zweite Möglichkeit, die eigentlich generell nur noch verwendet wird, ist die Vorauszahlung des Stromes. Hier zahlt man den Strom ein und bekommt eine Nummer, die man dann am Tastenfeld des Zählers eingibt. Der Zähler meldet sich automatisch vor Verbrauchsende durch ein nerviges Piepen. Die Einzahlung kann man wie bei Handyguthaben fast überall in Onlineshops und ATM durchführen.

Zum Abschluss noch ein Video, was ich zu diesem Thema auf YouTube bereits veröffentlicht hatte.

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