Im Jahr 2013 erhob die Europäische Union Antidumpingzölle gegen Biodiesel aus Indonesien und Argentinien. Dadurch sank der Export in Indonesien um 42,84% und kam nur noch auf einen Umsatz von 150 Millionen USD im Jahr 2016, gegenüber 649 Millionen USD im Jahr 2013.

27.01.2018 Indonesien gewinnt gegen die EU vor der WTO 

Nachdem die Europäische Union (EU) die Antidumpingzölle, die zwischen 8,8 und 23,3 Prozent betrugen, erhoben hatte, legte Indonesien Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) ein. Am Freitag kam es dann zur Verhandlung bei der WTO. Die WTO gab Indonesien in sechs Punkten recht. Die EU äußerte damals den Verdacht, dass Indonesien die Herstellung von Biodiesel staatlich subventioniert. Dadurch sei Indonesien in der Lage Biodiesel preisgünstiger anzubieten.

Vernichtung des indonesischen Regenwaldes!

Indonesien gewinnt gegen die EU vor der WTO
Indonesien gewinnt gegen die EU vor der WTO

Ein Hauptgrund, der die Zollerhöhung mit beeinflusste war, der massive Raubbau am indonesischen Regenwald. Massive Flächen werden für Palmölplantagen gerodet und das meist illegal. Die indonesische Regierung unternehme zu wenig, um diesen Raubbau entgegenzuwirken. Jedes Jahr werden unzählige Hektar an Regenwald durch Brandrodung vernichtet. Kurze Zeit später entstehen dort Palmölplantagen.

An der Vernichtung des indonesischen Regenwaldes trägt die EU eine Mitschuld. Durch die Zwangsbeimischung von Biodiesel in Benzin (E10) stieg die benötigte Menge an Biodiesel enorm an. Die EU ruderte mittlerweile zurück und plant eine Senkung der Beimischmenge.

Zu guter Letzt geht es immer nur um Palmöl!

Indonesien legte bereits mehrere Beschwerden bei der WTO wegen Handelsbeschränkungen für Palmölprodukte ein. Bisher konnten sie ihreInteressen bei der WTO immer durchsetzen, auch wenn es immer Jahre dauert, bis erlassene Beschränkungen aufgehoben werden. Gleichzeitig zeigt es sich das Indonesien mehr als erwartet von der EU abhängig ist und die angestrebten Handelsbeziehungen mit Russland doch nicht so fruchten wie erwartet.

So wollte Indonesien selbst russische Kampfflugzeuge mit Palmöl bezahlen. Man hofft immer noch auf diesen Deal, aber ob dieser zum Abschluss kommt, ist fraglich.

Palmöl ist ein wichtiger Rohstoff!

Aus Palmöl kann man mittlerweile sehr viele Produkte herstellen. So findet man Palmölprodukte nicht nur in der Industrie. Mittlerweile werden in vielen Nahrungsmitteln Palmölprodukte beigefügt. In den westlichen Ländern hört man immer wieder von Boykottaufrufen solcher Produkte. Leider trifft so ein Aufruf nicht die richtigen, sondern immer erst die kleinen Bauern, die gerade mit ihrer kleinen Farm überleben können.

Anstatt indonesischen Bauern alternativen aufzuzeigen, raubt man ihnen durch solche Aktionen die Existenz einer ganzen Familie. Wer zum Boykott von z.B. Nestle Produkten aufruft, sollte immer einmal auch ein paar Gedanken an die Bauern wenden, die mit ihrer Arbeit für den Profit dieser Konzerne sorgen und zum Schluss gerade mit ihrer Arbeit sich und ihre Familien ernähren können.

Und bitte versteht mich nicht falsch. Klar gibt es auch indonesische Farmer, die durch Palmöl richtig Kohle machen. Diese kaufen dann für einen Bruchteil des Wertes die Palmölprodukte von kleinen Farmern auf die auf ihren Land nur ein paar Ölplamen stehen haben. Genau um diese sollte man sich Gedanken machen, was aus ihnen wird.

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