450 Euro soll der Eintritt für die Komodo-Insel betragen und somit die geplante ein jährige Schließung der Insel für Touristen umgangen werden.

Wie in Indonesien üblich preschen einige Politiker vor und äußern sich in Pressemitteilung voreilig über ihre Gedanken. Vor einem Jahr gab es die Mitteilung, dass man die Komodo-Inseln, auf denen die größten Warane der Welt leben für ein Jahr schließen möchte.

Hier hatte man wohl nicht bedacht, dass hunderte von Menschen auf dieser Insel vom Tourismus leben. Keine Touristen bedeutet kein Geld für diese Menschen und deren Familien. Schnell wurde klar, dass dieses so nicht umsetzbar sei. Die Schließung wurde schnell widerrufen.

Die neuste Idee ist die Insel Komodo nur noch für Premium Touristen zugänglich zu machen. Dazu soll der Eintritt von derzeit ca. 10 Euro auf 450 Euro angehoben werden. Gleichzeitig sollen die Touristenzahlen beschränkt werden. Sogenannte “Nicht-Premium-Touristen”sollen nur noch die Nachbarinsel Rinca besuchen dürfen. Dort lebt eine kleinere Unterart von Waranen.

Wurde hier überhaupt einmal eine Recherche gemacht?

Die Besucherzahlen, die sich für 450 Euro einen Besuch leisten wollen, wird wohl überschaubar bleiben. Gleichzeitig werden diese Premium Touristen aber auch nicht den „Normalen Tourismus“ erleben wollen, den gerade einheimische Lokals anbieten. Hier werden sich einige wenige große Touristenfirmen etablieren, die dann das Geld einstreichen. Das bedeutet wiederum kein Geld, was auf der Insel bleibt.

Andererseits werden sich auf der kleineren Nachbarinsel Rinca die Touristen sich auf die Füße treten und dort für dasselbe Chaos sorgen, was derzeit in Komodo für den Gedanken der temporären Schließung sorgte. Also wird es dort früher oder später zu denselben Problemen kommen. 

Das Wildtiere ein Rückzugsgebiet benötigen, ist wohl jedem klar. Dass Besucherzahlen von solchen Naturschutzgebieten geregelt werden müssen, sollte jeden auch einleuchten. Warum man nicht Teile der Insel für den Tourismus sperrt und dort die Rekultivierung der Fläche beginnt und dann nach und nach einfach weiter wandert, bis man den Status, den man sich Vorstellt erreicht hat. Mit dieser Lösung könnten die Menschen vor Ort weiter vom Tourismus leben und für die Warane das natürliche Umfeld wieder herstellen und verbessern.

Ich persönlich glaube nicht daran, dass die 450 Euro Eintrittsgelder umgesetzt werden. Am Tourismus hängen zu viele menschliche Schicksale. Man darf nur hoffen, das letztendlich eine Lösung die für Mensch und Tier Gut ist, gefunden wird.

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