Der indonesische Präsident Susilo Bangbang Yudhoyono hat die Hoffnungen der Nuklearindustrie auf den baldigen Bau von Atomkraftwerken zerschlagen. Er halte Pläne für den Bau von zunächst zwei Anlagen für bedenklich.

Jakarta Yudhoyono äußerte seine Bedenken gegenüber AKW’s während eines Besuchs in Japan. „Wenn wir die Möglichkeit haben, andere Energiequellen zu erschließen, so werden wir uns dafür entscheiden“, sagte Yudhoyono gegenüber den Medien. Offenbar hat die Katastrophe von Fukushima in der indonesischen Regierung zu einem Umdenken geführt. Vor dem Vorfall hatte Jakarta private Pläne für zwei Atomkraftwerke unterstützt. Indonesien sollte bis 2025 rund vier Prozent seines Energiebedarfs mit Nuklearstrom decken können. Obwohl sich vor allem gegen ein auf der Insel Java  geplantes Projekt Opposition der lokalen Bevölkerung formiert hatte, wollten Offizielle das Projekt realisiert sehen.

„Was in Japan im März geschehen ist, kann auch in Indonesien geschehen“, sagte Yudhoyono. Die Geologie beider Länder sei sehr ähnlich. Indonesien ist wie Japan stark erdbebengefährdet und liegt auf dem so genannten „Ring des Feuers“, einem seismisch besonders aktiven Teil der Erde. Täglich kommt es in Indonesien zu Erdbeben und kleineren Tsunamis. Ein Erdbeben und eine anschließende Flutwelle hatten die Nuklearkatastrophe von Fukushima ausgelöst.

Beobachter glauben, dass mit Yudhoyonos Aussage zumindest bis zum Ende seiner Amtszeit im Oktober 2014 alle Hoffnungen für den Aufbau einer Atomenergieindustrie zerschlagen sind. Der Präsident sagte, nun müssten alternative Energiequellen wie Geothermie, Solar- und Wasserkraft verstärkt geprüft werden.  Die indonesische Volkswirtschaft ist eine der am raschesten wachsenden der Welt. Der mit 240 Millionen Menschen schon heute größte Markt Südostasiens leidet unter chronischen Problemen mit einer ungenügenden, veralteten und überforderten Infrastruktur. Stromausfälle gehören in vielen Gebieten der Inselnation zum Alltag.

Originalbericht: Hadelsblatt.com

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