Freitag vor einer Woche bebt die Erde vor der Küste Sulawesi und löste dabei drei, bis zu sechs Meter hohe Tsunamiwellen aus. Erst jetzt offenbart sich das ganze Ausmaß dieser Katastrophe.

Offiziell seien bisher 1.760 Tote geborgen worden. Nach letzten Meldungen werden immer noch 5.000 Menschen vermisst! 190.000 Menschen  sind nach UN-Angaben in den nächsten Monaten auf internationale Hilfe angewiesen.

Dörfer verschwanden unter verflüssigter Erde!

Mehrere Dörfer in Palu wurden regelrecht von der Erde verschlungen. Die Behörden sprechen von Verflüssigung der Erde, die dann ähnliche Wirkung entfacht wie Treibsand. Eine Bewohnerin fand ihr Haus um bis zu 180° kreisförmig versetzt und halb versunken vor.

Wissenschaftler erklären sich dieses Phänomen damit, dass sich Sandboden mit Grundwasser vermischt und durch das Beben eine flüssige breiförmige Masse gebildet hätte. In den versunkenen Häusern werden noch unzählige Opfer vermutet. Aufgrund des Untergrundes sei es bisher nicht möglich, mit schwerer Bergungstechnik hier nach Opfern zu suchen.

Offiziell wird die Suche nach Verschütteten am 11. Oktober aufgegeben, da nach 11 Tagen nicht mehr mit Überlebenden gerechnet wird. Man konzentriert sich dann auf die Grundversorgung der Überlebenden, um später mit den Aufräumungsarbeiten zu  beginnen. Die zuständigen Behörden überlegen, ob sie die versunkenen Häuser nicht ausgraben und nur oberflächlich den Schutt beseitigen, um dieses Gebiet dann als Massengrabstelle  zu erklären. Andere wollen auf diesen Gebieten Parks und Sportstätten bauen.

Erdbeben Palu noch 5.000 Vermisste Screenshot: Jakarta Post
Erdbeben Palu noch 5.000 Vermisste Screenshot: Jakarta Post

90 Plünderer verhaftet!

Die Sicherheitsbehörden gaben an, dass bisher 90 Plünderer verhaftet wurden. So wurde Geld von Bankautomaten von Fremden Konten abgehoben und mehrere Handys gestohlen. Die Polizei stellte jetzt Patrouillen, die in den stark zerstörten Gebieten weitere Plünderungen verhindern sollen, zu Verfügung. Den Verhafteten drohen jetzt ein Gerichtsverfahren und eine Haftstrafe.

Hilfslieferungen laufen langsam an!

Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die den zuständigen Behörden zugeschrieben werden können, laufen die Hilfslieferungen in das Katastrophengebiet an und werden ausgebaut. Die Versorgung mit Nahrung und Trinkwasser steht an vorderster Stelle. Tausende von Menschen schlafen unter freien Himmel, da sie Angst haben in ihre Häuser zurückzukehren.

Behörden stehen sich selbst im Wege!

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Weiterhin ist Indonesien ein  sehr Nationalstolzes Land und man will alles immer alleine schaffen. Dabei werden ausländische Hilfslieferungen öfters als störend empfunden.

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