Nach internationalen Wirtschaftsnews plant Indonesien die vorzeitige Öffnung der Grenzen, um seine Wirtschaft zu retten.

Wie das Wirtschaftsmagazin Bloomberg gestern bekannt gab, plant Indonesien die vorzeitige Öffnung der Grenzen. Trotz steigender Zahlen von Neuinfektionen erwägt Indonesien diesen Schritt. Bis Donnerstagmittag meldete Indonesien 4.432 neue Infektionen in den letzten 24 Stunden. Die Gesamtzahl der Infektion stieg auf 377.541, so Bloomberg. Damit überholte Indonesien auch die Philippinen im Asienvergleich.

Indonesien lebt vom Tourismus. Dieser Wirtschaftszweig ist in Verbindung mit den Flug- und Hotelgewerbe, am größten von der Pandemie betroffen. Alle getroffene Schritte, um die Wirtschaft zu retten, blieben bisher erfolglos. Selbst der Schritt den regionalen Tourismus von Indonesier zu öffnen, scheiterte aufgrund steigender Infektionszahlen.

Massendemonstrationen nach neuem Gesetz „Omnibus Law Indonesia“

Der Versuch durch neue Gesetze, Investitionen nach Indonesien zu holen, sorgte für massive Demonstrationen in Indonesien. Das neue „Omnibus Law Indonesia“ bringt auch massive Einschnitte im Arbeitsrecht. So sind Kündigungen nun einfacher möglich, was natürlich für Angst bei Arbeitnehmern sorgt. Auch der Mindestlohn soll noch mehr eingeschnitten werden.

Diese Maßnahmen bringen aber keine Hilfe für die Tourismus- und die Flugbranche, da diese stark vom Tourismus abhängig sind. Indonesien wollte eigentlich bis Januar 2021 geschlossen bleiben. Diese Branche steht vor der kompletten Vernichtung. Hotels sind geschlossen, Fluggesellschaften lassen ihre Maschinen am Boden. Am meisten sind aber die viele kleine Geschäfte betroffen, die für Touristen Dienstleistungen anbieten. 

Ist das der richtige Schritt für Indonesien?

Dieser Schritt wird wohl internationalen Medien als vorschnell verurteilt werden. Insbesondere Deutsche vergleichen immer wieder Indonesien mit Deutschland. Deutschland ist ein Sozialstaat und hier bekommt man wenigstens Unterstützung. Auch, wenn es den Meisten nicht genug erscheint. Wird man in Deutschland Arbeitslos, übernimmt der Staat die Zahlungen als Sozialstaat. In Indonesien gibt es weder ein Sozialsystem noch hinreichende Unterstützungen. 

Arme Menschen erhalten 600.000 Rp (ca. 34,84 €) im Monat als Unterstützung. Gleichzeitig verzichtet der Staat bei Klein und Mittelständischen Unternehmen auf die Umsatzsteuer. Aber, wenn kein Umsatz erzielt wird, zahlt man sowieso keine Umsatzsteuer. Gleichzeitig liegt diese bei mir z. B. nur bei 0,5 Prozent vom Umsatz. Kreditkarten Unternehmen haben die Rückzahlungsquote von 10 auf 5 Prozent gesenkt.

Ein wirksamer Impfstoff ist immer noch nicht in Aussicht. Das neue Omnibusgesetz, was für ausländische Investitionen sorgen soll, läuft nicht an. Verständlich auch, wenn Investoren nicht nach Indonesien einreisen dürfen. Der seit März andauernde Lockdown brachte keinerlei Erfolge bei der Eindämmung. Wobei hier ehern die fehlenden Testmöglichkeiten schuld sind. Mit der Versorgung von Schnelltest in ganz Indonesien schnellte die Infektionszahlen in die Höhe.

Auch die von Indonesien ausgelieferte Corona-App ist wirkungslos. Diese schaltet mit der Installation, das W-LAN gänzlich ab. Dadurch fallen bei der Datennutzung immer Gebühren an. Ich hatte die App versuchsweise installiert und nach Festellen dieses Problems sofort gelöscht. Andere installierte diese nicht, weil sie eine Überwachung des Staates vermuteten. Erst vor zwei Jahren wurden alle Telefone gesperrt, die nicht ihre aktuelle Wohnanschrift, bei ihrem Anbieter hinterlegten.

Ich persönlich sehe bei der Öffnung keinerlei Verbesserung in der Tourismusbranche! Indonesien ist als Risikoland eingestuft. In vielen Ländern sind bei Rückreise aus Risikogebieten eine 14-tägige Quarantäne vorgeschrieben. Wer will da noch Urlaub genießen. Und wenn der Tourismus in Indonesien intern nicht funktioniert, weil die Leute einfach nicht während der Pandemie reisen wollen, warum soll es weltweit anders aussehen. Natürlich gibt es immer Leute die Reisen, aber reichen diese dann aus, diesem Wirtschaftsbereich zu retten.

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