Heute berichtete Jakarta Post einen Beitrag der sich mit der Energiepolitik Indonesiens beschäftigt. Seit mehreren Jahrzehnten unternimmt Indonesien Anstrengungen Kernkraftwerke zu entwickeln und sicher zu betreiben.

Ein Nationales Komitee für die Untersuchung der Radioaktivität wurde 1954 gegründet. Im Jahr 1957 wurde  Indonesien Mitglied der International Atomic Energy Agency (IAEA).

Der erste Kernreaktor (TRIGA Mark II) wurde 1965 in Bandung in Betrieb genommen, gefolgt von dem Bau der Atomanlage Yogyakarta (1968). Weitere Forschungs-Einrichtungen sind:

Pasar JUMAT (1966), Serpong (Multipurpose Siwabessy Forschungsreaktor: 30 MW, im Jahr 1992 gebaut) und der Uranium Mining Exploration Research Unit war in West Kalimantan.

Eine Studie die 1978 durchgeführt wurde mit Unterstützung von Italien über die Einführung der Kernenergie,  wurde 1980 mit Hilfe der IAEA, USA, Frankreich und Italien aktualisiert.

Im Jahr 1989 beschloss die indonesische Energy Coordinating Board (BAKOREN) eine neue Studie  zu beauftragen, die Zentral Java als Standort des ersten indonesischen Kernkraftwerk prüfen sollte. Im Jahr 1991 beauftragte die Regierung NEWJEC (Japan) für 4,5 Jahre, eine umfassende Studie über die Entwicklung eines 7.000 MW Kernkraftwerk zu erarbeiten.

Eine weitere Studie “Comprehensive Assessment der verschiedenen Energiequellen für die Stromerzeugung in Indonesien”, wurde von der Nationalen Atomenergiebehörde (BATAN) und einige andere Ministerien vorbereitet – die wiederum durch die IAEO unterstützt wurde und 2002 abgeschlossen wurde.

Alle Studien kamen zu dem Schluss, dass Indonesien (Java) der Bau eines Kernkraftwerkes erforderlich sei um den Strombedarf von Java zu decken.

In den 1980 -1990 Jahren wurden viele Mitarbeiter nach Südkorea geschickt um den Umgang in einem Kernkraftwerk zu lernen.

Mittlerweile hat Indonesien Rechtsvorschriften für die Entwicklung der Kernenergie in Indonesien geschaffen. Die 1997 Nuclear Energy Law enthält Hinweise für den gewerblichen Bau, Betrieb und Stilllegung von Kernkraftwerken. Das Gesetz von 2007 am National Long-Term Development Planning 2005-2025 festgelegt, dass die Kernkraft-Operationen in Indonesien zwischen 2015 bis 2019 beginnen können.

Doch trotz dieser beträchtlichen Anstrengungen und während die Nachfrage nach Elektrizität explodierte, konnte die Entscheidung für den Bau eines Kernkraftwerkes nicht getroffen werden. Die Entwicklung und der Bau wurde durch unproduktive Debatten vergeudet.

Einige argumentieren, dass seit Indonesien reich an Energieressourcen ist, und es nicht notwendig wäre  ein Kernkraftwerk zu Entwicklung, ist nur teilweise richtig. 135 Millionen Menschen Indonesiens leben in Java und benötigen 80% des Energiebedarfs von ganz Indonesien. Java selbst besitzt keine ausreichenden Energieressourcen, sodass diese von anderen Inseln herangeschafft werden müssten. Damit ähnelt Java anderen Ostasiatischen Industrieländern wie Südkorea, Japan und Taiwan, die fast kein einheimischer Energie-Reserven besitzen.

Des Weiteren ist mit massiven Protesten in der Bevölkerungen zu rechnen sollte der Bau eines Kernkarftwerkes beschlossen werden. Selbst Energiepolitiker sind sich einig, das Indonesier nicht fähig sind den Umgang mit solcher ausgefeilter Technik zu meistern! Fragen was wird mit dem Atommüll wurden bisher nicht erörtert.

Java führtdemnach fast alle ihre Rohstoffe für die  Energieerzeugung, einschließlich Rohöl und Ölprodukte aus anderen Regionen in Indonesien oder aus dem Ausland ein; Erdgas wird jetzt von Sumatra importiert, und die meisten der Kohle für Kohlekraftwerken in Java wird aus Kalimantan und anderen Inseln importiert.

Der Energiepreis ist in Indonesien stark subventioniert, was bedeutet, dass fast alle der Energie-Subventionen an die in  Java lebenden Menschen gezahlt werden. Andere Regionen sind teilweise mit Energieknappheit betroffen und fordern schon lange eine zuverlässige Versorgung auch anderer Inseln mit Strom.

Dieses ist ein Hauptgrund, das Java unabhängiger von anderen Inseln werden muss, ob dieses aber den Bau eines Kernkraftwerkes auf Indonesischen Boden erklären soll bleibt offen.

Ein Energiepolitiker gab weiterhin an, sollte Indonesien nicht bald den Bau beschließen, die bissher investierten Milliarden US$ für Know-how und Ausbildung zum Fenster herausgeschmissen wurden.

Mir kommt echt ein mulmiges Gefühl auf wenn man mit dem Gedanken spielt im Umkreis von vielleicht 200 – 500 km ein Kernkraftwerk zu bauen. Indonesien ist nicht in der Lage, die Sicherheit zu gewährleisten, dieses zeigt sich immer wieder bei Katastrophen die entstehen. (Siehe Schlamvulkan, der beim Bohren nach Erdöl entstanden ist und immer noch brodelt).

Was geschieht mit dem Abfall?

2 Kommentare
  1. Kernkraft in I , der absolute Gau, nur machbar, wenn man den Bau und Betrieb einem ausländischen Spezialisten überträgt 1

  2. Das sehe ich genauso, aber da werden wohl die Politiker wieder nicht mitspielen, da Sie Angst haben die Kontrolle über die Preise zu verlieren. Strom ist eines der Hochsubventionierten Versorgungsartikel.

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