Nach einer Woche Wartezeit wurde gestern unser neues Auto vor die Tür gestellt.
Wie ich schon berichtet hatte, stiegen wir dieses Mal auf einen Nisan Grand Livina um.
Bevor das neue Auto vor der Tür stand kam es wie zu erwarten zu einer Behörden Odyssee
Aufgrund der Benzinpreiserhöhung war unser altes Auto auf einmal 27.000.000 Rp (ca. 1.780€) weniger wert. Für die Autohäuser musste der überraschte Benzinpreisanstieg von 6.500 Rp (ca. 0,43 €) auf 8.500 Rp (ca. 0,56 €) ein Schock gewesen sein.
Der schon jetzt kaum vorhandene Gebrauchtwagenmarkt in Indonesien, verlor innerhalb von Stunden an Wert! Meine Frau erhielt nur einen kurzen Anruf, dass man für den alten Daihatsu Xenic nur noch 68.000.000 Rp (ca. 4.483 €), anstatt der zugesicherten 95.000.000 Rp (ca. 6.263 €) bezahlen wollte.
Auch als Verkäufer will man das Beste herausschlagen
So ließen wir diesen Deal platzen und schauten uns selbst nach einem Käufer für unseren Alten um.
Da meine Frau 2009 für ein paar Monate einmal bei Astrido den größten Autoimporteur in Indonesien gearbeitet hatte, die unteranderen auch Toyota und Daihatsu verwalten, konnte sie auf einen Pool von Händlern zurückgreifen, die sie Systematisch abtelefonierte.
Und siehe da in Bintaro war ein Händler bereit, den Daihatsu für 86.000.000 Rp (ca. 5.670 €) zu nehmen. Bedingung war es musste schnell gehen, da auch dieser Händler Angst hatte, dass die Preise für Gebrauchtwagen weiterfallen.
So brachten wir letzten Samstag unser altes Schmuckstück hin und übergaben ihm das Fahrzeug. Er schaute sich das Auto nur von außen an, und stimmte dem Kaufvertrag ohne Kaufvertrag zu! Keine Probefahrt, geschweige denn mal einen Blick in die Motorhaube zu riskieren flossen auf unserem Bankkonto die 86 Millionen Rupiah.
Ohne Auto hat man es schwer in BSD
Einen Mietwagenmarkt wie man es in Europa kennt, gibt es in Indonesien so gut wie gar nicht. Man kann zwar ein Auto mieten erhält da aber auch gleich den Fahrer hinzu.
Die Kosten liegen bei 6h 150.000 Rp (ca. 10,00 €) und bei 12h 250.000 Rp (ca. 16,50 €). Dazu kommen noch Benzinkosten und 25.000 Rp (ca. 1,65 €) für ein Mittagessen für den Fahrer.
Klar die Preise sind gegenüber Europa einen Lacher wert. Wie weit kommt man für 16,50 € mit einem Taxi in Deutschland. 😉
Das mit dem Fahrer hat auch noch weitere Vorteile. Man muss sich nicht durch den Stau quälen, sitzt gemütlich hinten auf der Rückbank und beschäftigt sich mit seinem Smartphone. Man hat nicht das Problem, dass man Stundenlang auf Parkplatzsuche sich begeben muss, denn man steigt gemütlich in der Lobby aus und der Fahrer sucht sich dann selbst einen Parkplatz und holt einen dann an der Lobby wieder ab.
Dennoch ist ein eigenes Auto Goldwert, denn es steht vor der Tür wenn man es braucht. Insbesondere dann wenn man auf „Ojek“ und „Minibusse“ Verzichten möchte.
Am Mittwoch ging es dann zum Notar in die Firma meiner Frau. Da sie selbst in einer Bank arbeitet konnte sie einen günstigen Mittarbeiter Kredit für das Auto aushandeln.
Dazu mieteten wir ein Auto an und nachdem ich Sarah von der Schule abgeholt hatte fuhren wir zu meiner Frau in die Firma.
Um 11 Uhr war der Termin mit dem Notar vereinbart. Wir waren wie von einem Deutschen zu erwarten 5 min vor dem anberaumten Termin eingetroffen. Wer nicht da war und erst 50 min später kam war der Notar. „Made in Indonesia“ sag ich da mal wieder.
Die Aussicht, die man aus der obersten Etage des ICBC-Towers auf das Zentrum von Jakarta hat, entschädigte die lange Wartezeit.
Als der Notar, oder besser gesagt die Notarin endlich eintraf ging alles ganz fix. Da ich mit den Abkürzungen und Paragraphen sowieso nichts anfangen konnte und meine Frau sich bereiterklärte mir alles zu erklären wurden die 10 Seiten des Kreditvertrages schnell vorgelessen und die Daten abgeglichen. Dann unterzeichnete man jede Seite einzeln und zum Schluss stempelte man seine beiden Daumenabdrücke auf das Hauptpapier des Vertrages, damit war dieser Rechtsgültig.
Das in Indonesien eine Unterschrift weniger wert ist, als die Fingerabdrücke lernt man schon bei der Visumsverlängerung kennen. Selbst beim Führerschein muss man jedes Mal seine Fingerabdrücke abgeben. Eine Zentrale Datenerfassung gibt es in Indonesien noch nicht.
Nach ca. 15 Min war alles erledigt.
Auch wenn man das Geld und das Auto bezahlt kann man sich noch nicht über die neue Errungenschaft freuen.
Die Polizei braucht sage und schreibe 14 Tage um ein Auto anzumelden. Dennoch brachte der Händler uns das Auto am Samstag mit einem Sonderkenzeichen. Am Donnerstag soll dann endlich das richtige Nummernschild fertig sein.
Die ersten Eindrücke
Selbstverständlich ging es gleich einmal zu einer kleinen Spritztour hinaus. Ich war am Anfang skeptisch, da es sich beim Nissan nur um ein Drei-Gang-Automatikgetriebe handelte. Das schalten merkt man auf jeden Fall weniger als beim Daihatsu. Auch nimmt dieser besser das Gas an und beschleunigt dank größerer Maschine auch etwas schneller. Ausgefahren und mal den Sportmodus getestet, haben wir natürlich noch nicht, da warten wir mal bis die ersten tausend Kilometer vorbei sind.
Bei der Ausstattung hat meine Frau einfach alles genommen, was möglich war. Das passiert eben wenn man Frauen alleine ein Auto kaufen lässt. Hätte man als Mann lieber eine größere Maschine bevorzugt muss es bei einer Frau Ledersitze sein.
Im Cockpit ist ein 7“ Touchscreen Monitor eingebaut über den man alle Medien bedienen kann. Das Telefon lässt sich über Bluetooth koppeln, sodass man auch über diese Touchscreen seine ganzen Kontakte und Anrufe verwalten kann.
In der Decke befindet sich dann noch ein 14“ ein klappbarer Monitor für die hinteren Sitze, damit diese auch das perfekte DVD Erlebnis genießen können.
Weiterhin gibt es eine Rückfahrkamera, die zu den üblichen Sensoren eine weitere Hilfe insbesondere beim Einparken ist.
ABS, 2 Airbags, verstellbares Lenkrad sind Vorteile, die man im Daihatsu vergeblich sucht. Was auch schön ist, es gibt wie in Indonesien üblich zwei Rücksitzbänke, sodass man 7 Personen ohne Probleme mitnehmen kann. Die erste Rücksitzbank ist sogar wie die Vordersitze einstellbar, sodass man auch wenn der Vordersitz ganz nach Hinten geschoben ist sich immer noch durch zurückfahren des Sitze und verstellen der Rücklehne angenehmen Platz verschaffen kann.
Und das Ganze für einen Preis von knapp 200.000.000 Rp (ca. 13.185 €).
1 Kommentar
ein Auto MADE for Indonesia halt, son Auto , nur ein bischen besser bekommst du für 14.000 Euro auch in D, aber egal, man hat einen fahrbaren Untersatz und die Rückfahrkamera ist gut, besser gewesen wäre, ein komplettes Abstandsradar, hab ich mal in Taiwan gefahren ; Gruss