Das in der vergangenen Woche vermisste indonesische U-Boot KRI Nanggala 402, wurde in drei Teilen zerbrochen, in 838 Metern Tiefe, gefunden. Alle 53 Besatzungsmitglieder verloren ihr Leben.

Das U-Boot KRI Nanggala 402 befand sich in einem Manöver und sollte einen simulierten Torpedoabschuss durchführen. Was an Bord des U-Bootes passierte, ist bisher nicht bekannt. Beim letzten Kontakt bat das U-Boot, tiefer tauchen zu dürfen. Dieses wurde genehmigt. Seitdem fehlt jeder Kontakt zu dem U-Boot und deren Besatzung.

Das U-Boot wurde in der deutschen Howaldtswerke – Deutsche Werft in Kiel gebaut. Finanziert wurde der Bau des U-Bootes durch einen im Jahr 1977 erteilten Kredit aus Deutschland.

Daten:

Name: KRO Nanggala 402
Baujahr: März 1978
In Betriebsstellung: 10. September 1980
Wasserverdrängung: 1.285 Tonnen
Länge: 59,5 Meter
Breite: 6,3 Meter
Höhe: 5,5 Meter
Besatzungsanzahl: 34 (Beim Unglück 53)
Maximale Tauchtiefe: 250 - 500 Meter
Generalüberholung: 2012 in Südkorea

Unglücksverlauf

Indonesien besaß insgesamt 5 U-Boote. Darunter auch ein Baugleiches U-Boot mit dem Namen KRI Cakra 401. Die 3 anderen U-Boote der indonesischen Seestreitkräfte, wurden zwischen 2015 und 2018 in Südkorea gebaut und ausgeliefert.

Am letzten Mittwoch, sollte das U-Boot Nanggala 402 in einem Manöver 100 Kilometer vor der Küste Bali, einen simulierten Torpedoabschuss durchführen. Nach dem Unglück wurde bekannt, das das U-Boot mit 19 Personen mehr als zulässig besetzt war. Bei einer Standardbelegung von 34 Personen, hätte der Sauerstoffvorrat bei ausgefallenen Aggregaten, 3 Tage lang ausreicht. Durch die Überbelegung des U-Bootes wurde diese Zeit enorm verkürzt.

Indonesien selbst besitzt keine Rettungsmöglichkeiten für U-Boote und bat Singapur und Australien um Hilfe. Das Schiff wurde in ca. 700 Meter tiefe vermutet. Ein Kriegsschiff konnte, nachdem erste Wrackteile, darunter Abdeckung eines Torpedorohres gefunden wurden, das U-Boot mit einem Sonar erfassen.

Am 24. April erklärte das Militär die Seeleute für Tod, da zu diesem Zeitpunkt der Sauerstoff aufgebraucht wäre. Gestern wurde es dann Gewissheit. Die MV Swift Rescue aus Singapur, konnte dann mit einem Tauchroboter, das Wrack des U-Bootes, visuell sichtbar machen.

Das U-Boot liegt in einer Tiefe von 838 Metern, bei den Koordinaten 7° 48’ S / 114° 51’ E. Es ist in drei Teile zerbrochen. Was genau geschah, konnte man derzeit nicht erklären. Da das U-Boot für eine maximale Wassertiefe von 500 Metern zugelassen ist, kann das Auseinanderbrechen durch den Wasserdruck beim Sinken verursacht worden sein. Menschliches Versagen wurde vom Militär gänzlich ausgeschlossen.

Quellen:

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