Nach dem zerstörerischen Tsunami zu Weihnachten 2004 bei dem allein in Indonesien über 200.000 Menschen um Leben kamen, wurde unteranderem mit Deutschen Entwicklungsgeldern ein Tsunami Frühwarnsystem aufgebaut.

Tsunami Warnboje
Tsunami Warnboje

Dazu bewilligte Deutschland 53 Millionen Euro, die  über sechs Jahre in dieses Projekt flossen. Am 31. März 2011 endete die Deutsche Beteiligung und das System wurde an Indonesien übergeben! Schon vor dem Übergabe Datum wurde festgestellt, das von den 16 ausgesetzten Meldebojen nur noch eine einzige funktionierte! Indonesische Fischerbote nutzen die Bojen um ihre Bote an den Bojen zu befestigen und beschädigten dabei alle!  Aus Deutschland kam danach die Meldung, dass diese Bojen nicht unbedingt für das Warnsystem benötigt werden, da andere Messfaktoren wichtiger seien und die Bojen nur eine Redundanz Aufgabe besaßen. Demnach sind dadurch schon 2,5 Millionen erst einmal zum Fenster herausgeschleudert worden!

Bereits am 01. Juni 2011 wurde ein Folgeprojekt ins Leben gerufen, was unter anderem die Weiterbildung Indonesischer Wissenschaftler und Katastrophenschützer vorsah.

Funktionsweise des Tsunami Früwarnsystem
Funktionsweise des Tsunami Früwarnsystem

Bewilligt wurden dazu 7,3 Millionen Euro, die im deutschen Haushalt in keiner Weise auftauchten! Das Bundesforschungsministerium habe die zusätzlichen Kosten mittlerweile eingeräumt, heißt es in dem Bericht. Allein 2012 gebe die Bundesregierung – anders als im Bundeshaushalt 2012 eingetragen – 3,143 Millionen Euro für dieses Projekt aus.

Fragwürdig bleibt auch die Information über einen bevorstehenden Tsunami! Ich bin in Nord Java und Süd Sumatra unterwegs gewesen und fand vereinzelte Hinweisschilder wo Fluchtwege seien. Für Touristen sind diese Fluchtkennzeichnungen völlig unzureichend gekennzeichnet. Wenn die Betroffene Gegend nicht unmittelbar von dem Erdbeben betroffen ist, haben diese Menschen kaum eine Möglichkeit sich zu informieren! Bei einem Erdbeben flüchten die Menschen automatisch in höhere Gegenden. Merken sie aber von den Beben nichts weil dieser weit draußen unter dem Meeresspiegel stadtfindet ist eine Warnung fast ausgeschlossen. Sirenen habe ich noch keine gesehen. Warnung über Radio und TV erreichen nicht alle Menschen, Informationen über SMS gehen davon aus, das der Provider weiß, dass man sich in dem betroffenen Gebiet aufhält, weiterhin besteht die Gefahr, dass nach einer Information das Netzt zusammenbricht, da jeder seine Angehörigen erreichen möchte. Im Jahr 2009 hatte ich in Jakarta die Möglichkeit im August und September zwei Erdbeben mitzuerleben. Sofort nach dem Beben, brachen alle Handynetze zusammen. Dasselbe erlebt man in Deutschland immer zu Sylvester, wenn ganz Deutschland sich gleichzeitig ein gesundes Neues wünschen möchte.


Ich bin der Meinung das sehr viel für die Voraussage eines Tsunamis getan wurde, aber zum Abschluss vergessen würde, dass die Menschen auch informiert werden müssen und auch gewarnt. Ob dieses System tatsächlich die Ausmaße von Weihnachten 2004 verändern könnte bezweifle ich stark, da über viele Dinge wie der Informationsweg, ausreichende Kennzeichnung von Fluchtwegen vollständig fehlen!

Damit werden wieder Millionen von Euros unüberlegt zum Fenster hinaus befördert. Nutznießer sind Forschungsinstitute und Firmen die diese Technik bauen, kein einziger interessiert aber ob die erhaltenen Informationen auch tatsächlich in Indonesien umgesetzt werden können und danach der Weg der Warnmeldung auch die betroffenen Gebiete erreicht! Ein Blick nach Japan würde so manches vereinfachen!

Des Weiteren sollte man auch Aufklärung in Indonesien tätigen. Als 2010 ein Seebeben vor einer Inselgruppe einen Tsunami auslöste und über 200 Dorfbewohner getötet wurden, beschuldigte man offiziell Deutschland an dem Tod dieser Menschen Schuld zu sein. Ist das Erdbeben zu nah an der Küste und ein Tsunami entsteht, reicht die Zeit niemals aus um eine Evakuierung zu gewährleisten!

Dieses Warnsystem ist kein Allheilmittel wie es in Indonesien verkauft wird!

Weitere Informationen zu diesem Thema:

Deutsches Tsunami Warnsystem vor Indonesien total ausgefallen

6 Kommentare
  1. das Ganze war>/ist eine Schnapsidee-entwickelt in Berlin unter theoretischen Annahmen, besser wäre es gewesen, erst mal einen Katastrophenschutz oder ein THW, wie in D, aufzubauen, natürlcih beschuldigt man D an dem Tod der Menschen schuld zu sein, dass ist halt der Charakter der Asiaten, darum auch Hände weg, von Unfallopfern, man übernimmt automatisch die Verantwortung, weiter ist es so, dass sich kein Aas um irgendwas kümmert, das man gratis bekommt, nur wenn man den Indonesiern sagt, also ihr baut jetzt, was im Fall des Warnsystem natürlich nicht geht, das alles selber und seut dafür veranwortlcih, gibts eine geringe Chance, das die Warnzeit eh viel zu kurz ist, kann man das System vergessen und da ich den Tsunami selber erlebt habe, es war Sonntagmorgen, die meisten schliefen noch, blauer Himmel, wer glaubt da, dass man eine Stadt in 15min evakuieren kann, was dann folgte war das nächste Drama, die Behörden machten den Helfern Visaprobleme, dann gabs den Promi Tourismus, teilweise musste der Flughafen für Hilfsflüge gesperrt werden, weil die Promis den Flughafen überbelegten-der Clou war dann die Hütte aus gepressten Asbest, zum weitern, man zeigte Arbeiter , die so Art Scheunen zusammennagelten, aber leider, fehlten dann die Nägel, 700.000.000€ spendeten die DEutschen 100.000.000 verschwanden schon auf dem Weg , wo die anderen Gelder geblieben sind ! dies wissen, werden es uns nicht sagen ! wieder mal ist westliche Technik an indonesischen Lebensart gscheitert !
    am schönsten war der Bericht aus YX, der Gov und seine Frau sasen in feudalen Seseln unterm Sonnendach und seine Leute zeigten den beiden die Hilfsgüter, die nun nach Aceh transportiert werden sollten huldvoll gab der Gov seine Zustimmung!

    Pause-Pause-bis zum 23.09. GRuss nach Indonesien!

  2. hallo, Silvio, ab und zu muss ich um Endschuldigung bitten-zum Beispiel im Falle Aufenthaltsgenehmigung- die kostet jetzt 135 € !

  3. was glaubts du wohl, was passiert, wenn man eine Stadt wie Jakarta evakuieren wollte, das ist reine Illusion, ein Frühwarnsystem klappt nicht mal in D, wo es Büros voller Frühwarner gibt, das hat in Sachen Tschernobyl oder Rheinhochwasser nicht funktioniert! merke Beamtenapparate bringen absolut nix!

  4. Es ist zwar inhaltlich unwichtig, aber die abgebildete Boje ist KEINE Tsunami Warnboje! Sondern eine um 2001 in der Nordsee ausgebrachte Hochseeboje zur Kalibrierung von Altimetersatelliten. Woher ich das weiß? Ich habe damals den Bau geleitet! Wie kommt dieses Bild hier rein? Allerdings wurden wohl vom GFZ später einige Erkenntnisse aus der Bojenkonstruktion für die Tsunami Warnbojen übernommen.

  5. Dieses Bild stammt direkt von der GFZ und ist dort auch als in Indonesien stationiert Tsunamiwarnboje Deklariert. Gleichzeitig sind bereits öfters in den Indonesischen Medien Baugleichtypen aufgezeigt wordern die defekt seien. Also scheint das Foto doc identisch zu sein. PS: Man kann deutlich auf der Boje des Fotos die Aufschrift GFZ erkennen!

  6. Ja, natürlich da steht GFZ drauf, ich war ja damals auch beim GFZ. Und ich weiß auch, dass die das Bild später als Tsunamiboje verwendet haben (hat ein Kollege von mir gemacht, bevor er brauchbare Fotos seiner eigenen Bojen hatte). Diese war aber keine, denn sie stand in der Nordsee und von der gab es auch nur eine einzige. Baugleiche kann es davon gar nicht gegeben haben, wir hatten das Grundgerüst vom BSH bekommen von einem ausgemusterten Leuchtfeuer. Unmittelbar nach meiner Zeit im GFZ haben sie das Grundprinzip der Boje als Sensorplattform für die Tsunamibojen verwendet – von denen es dann mehrere baugleiche gab, die aber etwas anders (kompakter) aussahen. Ist aber auch völlig unwichtig für den Inhalt dieses Artikels. Ich wundere mich nur immer wieder, wenn ich genau diese Boje irgendwo im Netz finde. LG 😉

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